Erdaushub entsorgen – Alles, was Sie wissen müssen

Der Erdaushub einer Baugrube kann auf unterschiedliche Art und Weise entsorgt werden. Maßgeblich ist immer die Menge und die Art des Aushubs. Mit dem folgenden Artikel möchten wir eine Reihe von Fragen rund um das Thema beantworten. Dabei geht es um die verschiedenen Methoden der Entsorgung von Bodenaushub sowie die damit verbundenen Kosten und die rechtlichen Vorgaben.

Inhalt der Seite

Kurz & Kompakt

  • Die Definition von Erdaushub: Es handelt sich dabei um Böden aus Ton, Sand, Lehm mit und ohne Steine. Organische Bestandteile wie Wurzeln, Holz, Gras und dergleichen gehören nicht zum Erdaushub.

  • Gründe für die Entsorgung: Zum einen dient sie dem Umwelt- und Gesundheitsschutz und zum anderen können die Materialien ohne Bauschutt und frei von Bauabfällen wieder verwendet werden.

  • Kosten für die Entsorgung: Hierzu gibt es keine pauschale Aussage, denn der Preis hängt sowohl von der Menge als auch von der Art des Bodenaushubs ab.

Was ist Erdaushub?

  • Definition: Bei Aushub handelt es sich um ausgehobene Erde aus einer Baugrube oder bei anderen Baumaßnahmen. Der Erdaushub besteht aus verschiedenen Bodenarten wie zum Beispiel Oberboden (Mutterboden), Sand, Lehm, Ton und Steine. Des Weiteren kann der Bodenaushub unverdichtete Füllböden aus alten Baustellen enthalten. Grundsätzlich gehören organische Bestandteile wie Wurzeln oder Grasnarben nicht zum Erdaushub.  

  • Unterschied zwischen sauberem und belastetem Erdaushub: Sauberer Bodenaushub besteht aus naturbelassenem Erdreich ohne weitere Verunreinigungen wie Ton, Lehm, Sand und Oberboden (Mutterboden). Der Aushub kann auf der gleichen Baustelle oder bei anderen Projekten als Füllmaterial verwendet werden. Beim belasteten Bodenaushub handelt es sich um Böden, welche mit Schadstoffen wie Öle, Fette, Säuren, Laugen und Chemikalien kontaminiert sind. Ein solcher Aushub stammt in der Regel von Industriegebieten, Tankstellen, Werkstätten und dergleichen. Es sind spezielle Entsorgungsmethoden nötig, die wiederum höhere Kosten verursachen.

  • Typische Mengen beim Hausbau: Die Menge des Aushubs ist von der Größe des Hauses sowie den notwendigen Erdarbeiten abhängig. Typischerweise fallen beim Hausbau Mengen von 50 bis 500 Kubikmeter an Bodenmaterial an.  

Warum muss Bodenaushub entsorgt werden?

Es handelt sich beim Bodenaushub um Abfall, der auf der Baustelle nicht wieder verwendet werden kann. Wir haben uns die Gründe für die Verwertung angeschaut:

  • Umweltschutz: Durch kontaminierten Erdaushub können Schadstoffe in das Grundwasser oder in andere Umweltbereiche gelangen. Dadurch wird die Umwelt belastet.

  • Schutz der Gesundheit: Kontaminierte Böden können Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

  • Rechtliche Vorgaben: Bei der Entsorgung des Erdaushubs müssen bestimmte gesetzliche Vorschriften eingehalten werden.

  • Wiederverwertung: Kontaminierte Böden können nicht wiederverwertet werden, weder im Gartenbau noch in der Landwirtschaft oder beim Straßen- und Wegebau.

  • Platzbedarf: Auf dem Grundstück muss Platz für das Fundament, den Keller oder für anstehende Gartenprojekte geschaffen werden.

Entsorgen von Erdaushub: Diese Möglichkeiten gibt es

Für das Entsorgen von Bodenaushub gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir haben uns diese näher angeschaut.

Wiederverwendung auf dem eigenen Grundstück

Der Aushub lässt sich gut auf dem eigenen Grundstück wiederverwerten. So kann der Mutterboden zum Beispiel zum Anlegen des Gartens oder von Beeten verwendet werden.

Mit dem Aushubmaterial lassen sich auch Lärmschutzwälle, Hügel und Ähnliches erstellen. Des Weiteren kann das Material auch als Grundlage für neue Hochbeete verwendet werden.

Grundsätzlich müssen auch auf dem eigenen Grundstück die gesetzlichen Vorschriften rund um den Erdaushub beachtet werden.

Abgabe an Deponien oder Verwertungsstellen

Der Erdaushub kann in kleineren Mengen auch auf einer Deponie abgegeben werden. Die Kosten liegen hier bei 3 bis 5 Euro je Tonne Erdaushub. Je nach örtlichen Regelungen ist auch eine Abgabe beim Wertstoffhof möglich. Hier ist die Abgabe meist kostenlos oder gegen eine kleine Spende möglich.

In Deponien oder auf dem Wertstoffhof wird nur sogenannter „gewachsener Boden“ also unbelasteter Aushub angenommen. Kontaminierte Böden, welche mit Öl, Fetten, Säuren oder sonstigen Chemikalien belastet sind, müssen zu speziellen Deponien gebracht und dort entsorgt werden.  Die Kosten hierfür liegen bei 50 bis 150 Euro pro Tonne oder mehr.

Verkauf oder Verschenken des Erdaushubs

Größere Mengen des Erdaushubs lassen sich entweder verkaufen oder verschenken, um so die Entsorgungskosten zu sparen. Der Bodenaushub kann dazu bei lokalen Tauschbörsen wie eBay Kleinanzeigen oder ähnlichen Online-Plattformen angeboten werden. Vielfach nehmen auch Landwirte sauberen Erdaushub an, um diesen auf ihren Feldern zu verteilen.

Grundsätzlich müssen sowohl beim Verkauf als auch beim Verschenken die rechtlichen Vorgaben beachtet werden.

Beauftragung eines Entsorgungsunternehmens

Bevor ein Entsorgungsunternehmen beauftragt wird, ist es wichtig, die Menge und die Art des Erdaushubs zu bestimmen, damit die richtige Containergröße zur Verfügung gestellt und die Kosten berechnet werden können.

Entsprechende Dienstleister sind über lokale Mülldeponien oder öffentliche Entsorgungsunternehmen zu finden.

Stehen mehrere Entsorgungsunternehmen zur Auswahl, ist es sinnvoll, sich Angebote einzuholen, um diese miteinander zu vergleichen. Die Mietkosten für einen 10-Kubikmeter-Container liegen zwischen 180 und 250 Euro. Dazu müssen noch die Transportkosten gerechnet werden, die zwischen 8 und 12 Euro pro Kubikmeter betragen. Nach der Entscheidung für einen Dienstleister sollte ein Vertrag abgeschlossen werden, der alle Details rund um die Entsorgung inklusive der Kosten enthält. Sobald der Vertrag geschlossen ist, kann ein Termin zur Abholung vereinbart werden.

Logistik & Transport: Was beim Abtransport von Erdaushub zu beachten ist

Beim Abtransport des Erdaushubs aus einer Grube, etwa bei umfangreicheren Bauarbeiten, spielt die richtige Planung eine zentrale Rolle. Dabei ist die Berechnung der benötigten Containergrößen essenziell, denn abhängig von den Bodenschichten (z. B. Kies, Schluff oder Lehm) unterscheiden sich Dichte und Volumen erheblich.

Ein erfahrener Containerdienst hilft bei der Auswahl passender Muldencontainer, deren Miete meist tageweise oder pauschal kalkuliert wird. Achte bei der Berechnung auch darauf, ob der Boden mit Fremdstoffen verunreinigt ist – denn diese erfordern eine gesonderte Behandlung im Recycling oder auf speziellen Deponien.

Die Anlieferung und Abholung per LKW sollte möglichst mit dem Bauablauf abgestimmt sein, um Kosten zu sparen. Viele Anbieter bieten eine flexible Miete inklusive Transport – wichtig ist dabei, die Containergrößen passend zur Menge und Art des Aushubs zu wählen.

Ein professioneller Containerdienst berücksichtigt bei der Berechnung auch, wie viele Fahrten mit dem LKW nötig sind, wenn z. B. Kies oder Schluff besonders schwer sind. Nur so gelingt ein effizienter und vorschriftsgemäßer Abtransport ohne Verzögerungen beim Bau.

Bei der Auswahl des passenden Muldencontainers ist besonders darauf zu achten, ob der Erdaushub mit Fremdstoffen verunreinigt ist, da dies Einfluss auf die Entsorgungsmethode und die Deponieauswahl hat.

Kosten für die Entsorgung von Erdaushub

Die Kosten für das Entsorgen von Bodenaushub sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben der Bodenqualität spielen auch die Menge und die Entfernung zur nächsten Deponie eine entscheidende Rolle.

Für den unbelasteten Erdaushub muss bei einer Deponie mit Kosten von 5 bis 30 Euro je Tonne gerechnet werden. Für einen Big Bag müssen ca. 125 Euro gezahlt werden. Bei größeren Mengen sollten Bauherren für einen Container mit 3 bis 7 Kubikmeter ab etwa 250 Euro pro Container kalkulieren. In einem Wertstoffhof können die Kosten regional sehr unterschiedlich ausfallen.

Um die Kosten für den Bodenaushub zu minimieren, kann dieser für andere Projekte genutzt werden. Ebenfalls kann der Erdaushub selbstständig verkauft oder verschenkt werden. Wenn Bauherren den Container in Eigenleistung beladen, spart dies ebenfalls Kosten.

Grundsätzlich sollten Angebote von verschiedenen Entsorgungsunternehmen eingeholt und verglichen werden. Des Weiteren ist es ratsam, den Auftrag zum Abholen des Erdaushubs frühzeitig zu erteilen, damit nicht mit zusätzlichen Kosten kalkuliert werden muss.

Rechtliche Vorgaben und Genehmigungen

Die rechtlichen Vorgaben rund um die Erdaushubentsorgung in Deutschland können im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) sowie in den jeweiligen Landesgesetzen, insbesondere bei den Bodenrichtlinien, nachgelesen werden. Entscheidend dabei ist, ob es sich beim Erdaushub um Abfall oder wieder verwertbaren Boden handelt.

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz definiert den Abfall und legt die Verwertung fest, da diese Vorrang vor einer Beseitigung hat. Das Bodenschutzgesetz (BodSchG) dagegen regelt den Schutz des Bodens und somit die Verwertung des Bodenaushubs. In den Landesgesetzen wird für jedes Bundesland festgelegt, wie die Erdaushubentsorgung auszusehen hat.

Grundsätzlich soll versucht werden, den Erdaushub zu verwerten, indem er in der Landwirtschaft oder für Landschafts- und Straßenbauprojekte genutzt wird. Muss der Bodenaushub jedoch entsorgt werden, müssen die zuständigen Behörden informiert werden. Eventuell muss eine Verantwortliche Erklärung (VE) vom Bauherr ausgefüllt werden. Besteht der Verdacht auf eine Belastung des Bodenaushubs, muss dieser untersucht werden, um die richtige Entsorgung sicherzustellen.

Nachhaltige Alternativen zur Entsorgung

Zu den nachhaltigen Alternativen zählen die Wiederverwertung im Garten, die Nutzung von Bodenbörsen sowie die Abgabe bei Landwirten oder im Wertstoffhof.

  • Kleinere Mengen lassen sich direkt im eigenen Garten wiederverwenden. Es lassen sich damit Beete auffüllen, um das Pflanzenwachstum durch Bodenlebewesen anzuregen oder den Neubau einer Terrasse zu realisieren.

  • Verschiedene Online-Plattformen wie „Erdpool“ oder „Schüttflix“  ermöglichen es, Abnehmer für den Bodenaushub zur Wiederverwendung zu finden.

  • Kleinere Mengen von Mutterboden können auch beim örtlichen Wertstoffhof abgegeben werden.

  • Landwirte benötigen den Erdaushub, um ihre Felder anzuheben und dergleichen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Bodenrecycling. Hierzu werden die ausgehobenen Böden mit verschiedenen Verfahren gereinigt, sodass Schadstoffe und sonstige Substanzen aus dem Boden gelöst und abgetrennt werden können. Nach der Aufbereitung können die gereinigten Böden wieder in vorhandenen Boden zur Bodenverbesserung eingearbeitet werden und dienen als Baugrund beim Straßenbau. Das Bodenrecycling ist ein wichtiger Schritt, um der Vergeudung von Ressourcen entgegenzuwirken und zur Umweltverträglichkeit beizutragen. Zum einen wird so der Bedarf an neuem Bodenaustausch reduziert und zum anderen wird die Umweltbelastung durch Transport und Entsorgung minimiert.

Fazit: Die beste Lösung für Ihren Erdaushub finden

Die beste Lösung ist die Wiederverwendung auf dem eigenen Grundstück, um so bei den Entsorgungskosten zu sparen. Gerade der Mutterboden eignet sich aufgrund der organischen Bestandteile und seiner guten Qualität sehr gut für die Beetverbesserung. Eine weitere Option ist die Abgabe bei einem Recyclinghof oder der Verkauf an Gärtnereien bzw. an Landwirte. Die Anlieferung ist in den meisten Fällen kostenlos.

Größere Chargen oder kontaminierter Erdaushub mit unterschiedlichen Substanzen sollten von einem Entsorgungsunternehmen zur Sicherheit zu einer Spezialdeponie transportiert werden.

FAQs – Entsorgen von Erdaushub

Zum Erdaushub zählen Erde und Böden aus Sand, Ton, Lehm und Mutterboden, welche bei Baumaßnahmen anfallen. Darin enthalten sein können Kiesel und Steine. Jedoch gehören organische Bestandteile wie Wurzeln, Gras, Holz und Grasnarben nicht zum Erdaushub.

Unter bestimmten Bedingungen ist dies möglich. Die Lagerung sollte jedoch nur kurzfristig sein und den jeweiligen örtlichen Vorgaben entsprechen.

Möglich ist dies in Deponien, auf dem Wertstoffhof oder über spezielle Tauschbörsen zum Verkaufen und Verschenken.

Hierzu kann keine pauschale Aussage getroffen werden. In erster Linie geht es um die Menge sowie um die Art des Bodenaushubs und um die Entfernung zu einer Entsorgungsstelle.

Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei es in erster Linie um die Art des Bodenaushubs und um die Art der Entsorgung geht. Für private Haushalte ist in der Regel keine Genehmigung erforderlich, allerdings gibt es hier auch Einschränkungen, die Bauherren erfragen sollten.  

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