Walmdach
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Dirk von a better place
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Das Walmdach ist eine der traditionsreichsten Dachformen. Obwohl seine Konstruktion komplexer und kostenintensiver ist als die eines Satteldaches, überzeugt es durch seine besondere Ästhetik und hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Im Folgenden erhalten Sie umfassende Informationen zu den Vorteilen dieser Dachform sowie zu den verschiedenen Gestaltungsoptionen, die dabei zur Verfügung stehen.
Kurz & Kompakt
Definition Walmdach: Ein Walmdach ist eine Dachform, bei der alle vier Dachseiten geneigt sind, wodurch die Giebelseiten vollständig oder teilweise durch schräge Dachflächen ersetzt werden.
Vorteile eines Walmdaches: Ein Walmdach bietet Sturmsicherheit durch die gleichmäßige Verteilung der Windlast und schützt gut vor Witterungseinflüssen, da Regen und Schnee leicht abfließen. Zudem wirkt es ästhetisch ansprechend und harmonisch, da die weichen Übergänge ohne scharfe Kanten das Gesamtbild eleganter machen.
Nachteile eines Walmdaches: Ein Walmdach erfordert aufgrund der größeren Dachfläche mehr Baumaterialien und eine komplexere Planung der Statik, während die abgeschrägten Flächen den nutzbaren Raum im Dachgeschoss einschränken.
Konstruktion und Aufbau eines Walmdaches: Ein Walmdach besteht aus verschiedenen Hauptbestandteilen wie schräg verlaufenden Sparren zur Abstützung der Dachflächen, horizontalen Pfetten zur Stabilisierung, dem First als höchstem Punkt und den Walmkanten als Übergängen zwischen den geneigten Flächen.
Materialien für Walmdächer: Typische Dachmaterialien für ein Walmdach sind Ziegel, Schiefer, Betondachsteine und Metall. Ziegel und Schiefer sind langlebig und witterungsbeständig, jedoch teurer und schwer, während Betondachsteine preisgünstiger und robust sind. Metall überzeugt durch Leichtigkeit und modernes Design, kann jedoch lauter bei Regen sein.
Was ist ein Walmdach?
Bei einem Walmdach handelt es sich um eine traditionelle Dachform, bei der alle Dachseiten geneigt sind. Ein Satteldach hingegen fällt nur an den Längsseiten ab und hat an den Giebelseiten senkrechte Wände (Giebel). Beim Walmdach ist auch der Giebelbereich durch schräge Dachflächen abgedeckt. Diese abgeschrägten Giebelseiten werden als „Walm“ bezeichnet, daher der Name „Walmdach“.
Grundlegende Merkmale eines Walmdaches
Vier geneigte Dachflächen: Eine Walmdachkonstruktion hat an allen vier Seiten geneigte Flächen, also die Längsseiten und die beiden Giebelseiten (Walmflächen).
Höhe und Neigung: Die Dachneigung kann unterschiedlich stark sein, aber in der Regel sind alle Dachflächen symmetrisch geneigt.
Stabile Konstruktion: Aufgrund der Neigung an allen Seiten bietet ein Walmdach hohe Stabilität und Schutz vor Witterungseinflüssen, etwa vor starkem Wind oder Regen.
Ästhetik: Die geneigten Flächen auf allen Seiten verleihen dem Haus eine elegante und harmonische Erscheinung.
Unterschiede zu anderen Dachformen
Zum einen bestehen Unterschiede zum Satteldach, denn dieses hat zwei geneigte Flächen, die sich an einem First treffen, während die beiden anderen Seiten als vertikale Giebelwände stehen bleiben. Auch ein Pultdach unterscheidet sich von einem Walmdach. So besteht ein Pultdach nur aus einer geneigten Fläche, die sich über die gesamte Länge des Hauses erstreckt. Zuletzt lässt sich noch da Krüppelwalmdach vom Walmdach abgrenzen. Es handelt sich dabei zwar um eine Variation des Walmdachs, allerdings ist hier nur ein Teil der Giebelwand geneigt. Der obere Bereich der Giebelseite wird abgeschrägt, der untere bleibt senkrecht.
Welche Formen und Sonderformen gibt es bei einem Walmdach, und wie unterscheiden sich diese im Vergleich?
Es gibt mehrere Sonderformen des Walmdaches, die jeweils spezifische Eigenschaften aufweisen. Ein Krüppelwalmdach beispielsweise hat nur einen kleinen Walm an den Giebelseiten, der sogenannte Fußwalm schützt die Traufseiten. Ein Schopfwalm ist eine seltene Sonderform, bei der ein zusätzlicher kleiner Walm an der Spitze des Dachs angebracht ist.
Das Zeltdach hingegen, auch als Pyramidendach bekannt, hat an allen Seiten gleichmäßig geneigte Dachschrägen, die in einem Dachfirst zusammenlaufen und auf einem quadratischen Grundriss basieren. Es gibt auch das Halbwalm oder Fußwalmdach, das nur halb so lange Walme hat und daher weniger Angriffsfläche bietet. Diese Bauweise ist besonders bei denkmalgeschützten Gebäuden zu finden. Je nach Form und Konstruktion ist der Dachstuhl komplexer, was die Kosten und den Pflegeaufwand beeinflusst.
Typische Elemente wie Gratsparren und Traufhöhe variieren je nach Dachform, und so gibt es auch Mischformen wie das Sattel- und Krüppelwalmdach, die für unterschiedliche Stile und Bedürfnisse ideal geeignet sind.
Geschichte und Verbreitung des Walmdaches
Das Walmdach hat eine lange Geschichte und zählt zu den ältesten Dachformen, die bereits in der Antike genutzt wurden. Aufgrund seiner Stabilität und Witterungsbeständigkeit ist es seit jeher in Regionen mit starkem Wind und heftigen Regenfällen beliebt. Traditionell wurde die Art von Dach in ländlichen Gebieten und bei repräsentativen Bauten wie Gutshäusern oder Villen verwendet.
Regional ist das Walmdach vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet, wo es oft an Bauernhäusern zu finden ist. Heute wird es aufgrund seiner ästhetischen und schützenden Eigenschaften weltweit geschätzt, besonders bei hochwertigen Wohn- und Landhäusern.
Vorteile und Nachteile eines Walmdaches
Bei einem Walmdach verlaufen alle vier Dachseiten schräg, das bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.
Vorteile eines Walmdaches:
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Sturmsicherheit und Windlastverteilung:
Durch eine bessere Verteilung der Windkräfte ist das Walmdach widerstandsfähiger. -
Wetter- und Klimabeständigkeit:
Die Neigung des Daches auf allen Seiten sorgt dafür, dass Niederschläge schnell abfließen und der Dachraum gut belüftet werden kann. -
Ästhetische Vorteile und harmonisches Erscheinungsbild:
Harmonische und elegante Wirkung, da es weiche Übergänge und weniger scharfe Kanten als bei einem Satteldach gibt.
Nachteile eines Walmdaches:
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Höherer Materialbedarf und Baukosten:
Aufgrund der größeren Dachfläche benötigt es mehr Baumaterialien wie Dachziegel, Sparren und Dämmung. -
Komplexere Planung und Statik:
Da die Dachlast auf allen vier Seiten gleichmäßig verteilt werden muss, muss besonders präzise geplant werden, um statische Probleme zu vermeiden. -
Einschränkungen bei der Nutzung des Dachgeschosses:
Die abgeschrägten Dachflächen verringern den nutzbaren Raum im Dachgeschoss, was es schwieriger macht, den Dachboden auszubauen.
Konstruktion und Aufbau eines Walmdaches
Es gibt verschiedene Elemente eines Walmdaches, die Hauptbestandteile sind folgende:
Sparren: Schräg verlaufende Träger zur Abstützung der Dachflächen.
Pfetten: Horizontale Balken, die Sparren tragen.
First: Oberster Punkt, an dem die Dachflächen zusammentreffen.
Walmkanten: Übergang von den geneigten Seitenflächen.
Zudem gibt es unterschiedliche Walmtypen, etwa den Krüppelwalm. Dabei handelt es sich um eine kurze Walmfläche am Giebelende. Bei dem Vollwalm hingegen sind alle Dachseiten abgeschrägt. Es gibt auch noch das Halbwalmdach, dabei handelt es sich um eine Kombination aus Satteldach mit verkürzten Walmflächen.
Ein Walmdachhaus bietet vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten: Vom Zeltdach ohne Dachfirst bis hin zum klassischen Fußwalmdach und Krüppelwalm, jede Bauweise vereint Ästhetik und Funktionalität – mit variabler Traufhöhe und Dachschrägen, die sich harmonisch in die Traufseiten einfügen; auch Varianten wie das Schopfwalm und Halbwalmdach reduzieren die Angriffsfläche und damit den Pflegeaufwand, während die Gratsparren im Dachstuhl für Stabilität sorgen; im Vergleich dazu setzt das Pyramidendach durch seine spitz zulaufende Spitze auf klare Linien, doch im Hinblick auf Kosten bleibt das Sattel- oder Halbwalm-Dach oft die günstigere Option.
Statik und Tragwerk
An ein Walmdach werden verschiedene statische Anforderungen gestellt. Das wären etwa eine gleichmäßige Lastverteilung und die Berechnungen der Wind- und Schneelasten. Als Materialwahl für ein Walmdach kommen verschiedene Baumaterialien infrage, zum Beispiel Holz, das am häufigsten verwendet wird, sowie Stahl und Beton für das Tragwerk. Für die Dämmung eignen sich Materialien wie Mineralwolle, Polystyrol oder Glaswolle.
Dachdeckung und Materialien für Walmdächer
Typische Dachmaterialien für ein Walmdach sind zum Beispiel Ziegel, also Ton. Ziegel sind langlebig, haben eine gute Witterungsbeständigkeit und machen optisch etwas her. Nachteilig ist, dass sie teuer und relativ schwer sind.
Eine andere Option ist Schiefer. Damit erzielt man eine natürliche Optik, zudem ist Schiefer sehr langlebig und robust. Auch hier ist der höhere Preis nachteilig und obendrein die aufwendige Verlegung.
Preisgünstiger als Tonziegel, aber auch sehr robust sind Betondachsteine, die zusätzlich in verschiedenen Farben erhältlich sind. Trotzdem gelten Betondachsteine als weniger ästhetisch, zudem sind sie sehr schwer.
Eine weitere Option ist Metall, also Blech oder Kupfer. Der Vorteil ist, dass Metall leicht, gleichzeitig aber robust ist. Außerdem ist es wartungsarm und wirkt modern. Allerdings ist Metall deutlich teurer als Beton und bei Regen kann es etwas laut sein.
Dachaufbau und -abdichtung:
Der Dachaufbau besteht aus verschiedenen Dachschichten:
Unterspannbahn: Schutz vor Feuchtigkeit, lässt Luftzirkulation zu.
Dämmung: Wärme- und Schallschutz, meist Mineralwolle oder Polystyrol.
Deckmaterial: Ziegel, Schiefer, Metall oder Beton als obere Schicht.
Dachneigung
Die Neigung beeinflusst den Wasserabfluss. Steilere Dächer sorgen für besseren Abfluss, wodurch sich das Risiko von Stauwasser oder Undichtigkeiten verringert.
Gestaltungsmöglichkeiten
Dachmaterialien gibt es in verschiedenen Farben (z. B. Ziegelrot, Grau) und Formaten (Flach-, Wellen- oder Biberschwanzziegel). Diese können das Erscheinungsbild des Hauses stark beeinflussen.
Gauben und Dachfenster bieten zusätzliches Licht und Belüftung im Dachgeschoss. Sie müssen jedoch sorgfältig in die Dachkonstruktion integriert werden, um Abdichtung und Statik nicht zu beeinträchtigen.
Energieeffizienz und Dämmung eines Walmdachs
Ein gut gedämmtes Walmdach verhindert Wärmeverluste im Winter und Hitzestaus im Sommer. Übliche Dämmmaterialien sind Mineralwolle, Polystyrol oder Zellulose. Wichtig ist, dass die Dämmung die gesamte Dachfläche gleichmäßig abdeckt, insbesondere bei den Walmflächen. Eine Dämmung gemäß aktuellen Energiestandards (z. B. EnEV oder KfW-Effizienzhaus) reduziert Heizkosten und sorgt für behagliches Raumklima.
Belüftung und Feuchtigkeitsschutz
Eine gute Belüftung verhindert Feuchtigkeitsansammlungen und damit verbundene Schimmelbildung. Belüftungsebenen oder Lüftungskanäle zwischen Dachschichten sorgen für Luftzirkulation.
Unterspannbahnen oder Dampfbremsen sind notwendig, um Feuchtigkeit von außen fernzuhalten und Kondensation innerhalb der Dachkonstruktion zu verhindern.
Solaranlagen und energetische Optimierungen
Walmdächer bieten durch ihre geneigten Flächen viel Potenzial für Solaranlagen (Photovoltaik oder Solarthermie). Am besten eignen sich die nach Süden ausgerichteten Dachflächen für eine optimale Sonnenausbeute.
Weitere energetische Optimierungen
Dachfenster mit Wärmeschutzverglasung und spezielle Dachdämmungen erhöhen die Energieeffizienz zusätzlich. Dachbegrünungen können ebenfalls helfen, die Wärmeisolierung zu verbessern und den Energieverbrauch zu senken.
Fazit
Das Walmdach überzeugt durch seine robuste Konstruktion, Witterungsbeständigkeit und ästhetische Flexibilität. Es bietet viele Vorteile, hauptsächlich in Regionen mit rauen Witterungsbedingungen, erfordert jedoch höhere Baukosten und eine sorgfältige Planung. In Kombination mit modernen Dämm- und Solaranlagen kann es auch zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen, was langfristig den Wohnkomfort und die Nachhaltigkeit erhöht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Walmdach
Der Bau eines Walmdaches ist in der Regel teurer als ein Satteldach, da mehr Material benötigt wird und die Konstruktion komplexer ist.
Eine Dachneigung zwischen 25° und 35° ist ideal, um einen optimalen Wasserabfluss und statische Stabilität zu gewährleisten.
Je nach verwendeten Materialien und Wartung kann ein Walmdach 50 bis 100 Jahre oder länger halten.
Ja, ein Walmdach kann mit entsprechender Dämmung und Belüftung für ein Passivhaus genutzt werden.
Der Bau eines Walmdaches erfordert in der Regel eine Baugenehmigung, die den örtlichen Bauvorschriften und Bebauungsplänen entspricht.
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