Baupreisindex

Die Baupreise sind in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Eine Reihe von demografischen sowie wirtschaftlichen Faktoren sind für die Preisentwicklung und somit für den Baupreisindex verantwortlich. Außer dem Baupreisindex gibt es weitere Baupreisindizes, wie zum Beispiel der Häuserpreisindex. Wir haben uns näher mit der Entwicklung der Baupreise beim Neubau beschäftigt und möchten versuchen einige Fragen der Bauherren zu beantworten. Tipp vorab: Die aktuellen Baukosten pro qm finden Sie im untenstehenden Video.

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Was ist der Baupreisindex?

Mit dem Baupreisindex für Wohngebäude wird die Entwicklung der Preise bei der Planung von individuellen Ein- und Mehrfamilienhäusern nachgewiesen. Bei der Baupreisentwicklung geht es jedoch nur um das Bauwerk. Der Index zeigt somit, dass sich bei Wohngebäuden die Preise in der Zeit von 2010 bis 2021 um mehr als 40 % erhöht haben, während die Inflationsrate im gleichen Zeitraum nur um 17 % anstieg.

Der Baupreisindex wird so zur wichtigen Kennzahl, wenn es um die Baukostenplanung geht, da diese die zeitliche Entwicklung der Baupreise aufzeigt. Bezug für die Baupreisentwicklung sind immer die Basisjahre, die sich in der Regel alle 5 Jahre ändern. Festgelegt wird das Basisjahr durch das Statistische Bundesamt (Destatis).

Wie wird der Baupreisindex berechnet?

Um den Index zu berechnen, werden vom Statistischen Bundesamt rund 5.000 repräsentative Bauunternehmen befragt. Diese melden die vertraglich vereinbarten Preise für Bauleistungen ohne Mehrwertsteuer dem Statistischen Bundesamt. Insgesamt gibt es 177 Bauleistungsarten, aus denen sich die durchschnittliche Preisentwicklung erkennen lässt. Diese wird zum Vergleich der Baupreise aus dem vergangenen Zeitraum zugrunde gelegt, um die entstehenden Indizes im Preisindex zusammenfließen zu lassen. Mit den Baupreisindizes werden jedoch nur die reinen Preisveränderungen gemessen.

Der Baupreisindex errechnet sich folgendermaßen:

Baupreisindex = Neubauwert in Euro ./. Wert Basisjahr

Warum ist der Baupreisindex wichtig und wie wird er verwendet?

Mit dem Index wissen Bauherren schon im Vorfeld, mit welchen Kosten sie für Bauleistungen rechnen müssen. Des Weiteren ist der Baupreisindex für die Angebote der Baufirmen an die privaten Auftraggeber wichtig.

Auch für Versicherungsunternehmen ist der Preisindex von großer Bedeutung. Der ermittelte Neuwertfaktor von Wohngebäuden dient den Versicherern als Berechnungsgrundlage für den Wohngebäude-Wert und die daraus resultierende Versicherungssumme.

Mit dem Index lassen sich Preisveränderungen im Bausektor messen, sodass er auch als Frühindikator für den Inflationsdruck dient. Bauträger, die ihre Kosten im Voraus planen müssen, profitieren von den Informationen ebenso wie die Zentralbanken, die die verschiedenen Baupreisindizes für ihre umfassende Wirtschaftsanalyse nutzen. Somit ist der Baupreisindex nicht nur ein wichtiges Werkzeug, um die Konjunktur zu beobachten, sondern auch um den Verkehrswert eines Gebäudes zu schätzen.

Woher stammen die Daten für den Baupreisindex?

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht vierteljährlich nach den Erhebungen in der Bauwirtschaft die Daten unter anderem für den Neubau in konventioneller Bauart sowie für die Instandhaltung von vorhandener Bausubstanz seitens der Landesämter.  

Unterschiede in regionalen Baupreisindizes und ihre Auswirkungen

Regional gibt es deutliche Unterschiede bei den Baupreisindizes. Verantwortlich hierfür sind die Unterschiede in den Höhen der Baukosten und der Baupreise, wobei die regionalen Indizes deutliche Parallelen zum verfügbaren Einkommen der Baufamilien aufweisen. Besonders deutlich wird dies in Regionen, die über ein hohes Einkommen verfügen.

Auswirkungen des Baupreisindex auf die Bauwirtschaft und Bauprojekte

Sehr viele Bauunternehmen berichten, dass Bauherren ihre Bauprojekte aufgrund von Preisunsicherheiten in Bezug auf die wirtschaftliche Lage auf Eis legen. Dies bedeutet aber auch, dass es in der Bauwirtschaft zu weiteren Preissteigerungen kommen wird. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland im Frühjahr 2023 um mehr als 15 % im Vergleich zum Frühjahr 2022 gestiegen.

Prognosen und Trends des Baupreisindex

Auch in den nächsten Jahren ist laut Bundesregierung nicht mit einem Rückgang der Baupreise zu rechnen. Das Bundesbauministerium sagt dazu, dass für das Jahr 2023 ein Anstieg der Baupreise im Wohnungsbau um ca. 6 % erwartet wird. 2024 sollen es immer noch 2,5 % sein. Des Weiteren erklärt das Bauministerium, dass der hohe Kostendruck nachlasse, was an der Entspannung bei den Lieferketten sowie der rückläufigen Kapazitätsauslastung in der Bauwirtschaft liegt.

Der Anstieg bei den Bauleistungen hat aber nicht nur mit den gestiegenen Kosten für Baumaterialien zu tun, sondern auch mit den gestiegenen Arbeitskosten am Bau.

Einflussfaktoren auf den Baupreisindex

Ein wesentlicher Einflussfaktor war die pandemiebedingte Mehrwertsteuersenkung im Jahr 2020. Ohne diese Senkung wäre es zu einer Steigerung der Baupreise um rund 2,5 % gekommen.

Weitere wichtige Einflussfaktoren sind neben der aktuellen Marktlage auch die Nutzung der Wohngebäude wie zum Beispiel die Barrierefreiheit.

Fazit zum Baupreisindex

Mithilfe der Preisindexierung sowie einer Prognose im Bausektor kann die Kostensteigerung im Vorfeld eingeschätzt werden. Aufgrund der inflationsbedingten Kostensteigerungen kommt es zu nominalen Wertänderungen bei den Gebäuden. Steigt der Wert der Immobilie, dann haben Bauherren keinen Schaden, wenn sie in der Lage waren, die gestiegenen Kosten für das Bauvorhaben bzw. die Instandhaltung zu finanzieren. Wichtig für Bauherren ist, dass sie die Preisentwicklungen jederzeit. Im Blick haben und so spontan reagieren können.

FAQs zum Thema Baupreisindex​

Der Baupreisindex ist ein statistischer Indikator, der die Veränderungen der Baupreise im Zeitverlauf misst. Er spielt eine entscheidende Rolle, um Preisentwicklungen zu analysieren, Kostenprognosen zu erstellen und Preisanpassungen in der Baubranche zu berücksichtigen.

Die Berechnung des Baupreisindex basiert auf einem repräsentativen Warenkorb von Bauleistungen. Dabei werden Faktoren wie Materialpreise, Lohnkosten und Gemeinkosten berücksichtigt. Statistische Ämter oder Institute sind in der Regel für die Berechnung verantwortlich.

Der Baupreisindex ist wichtig, da er Trends in den Baupreisen aufzeigt. Für Bauherren ist er bei der Budgetplanung relevant, während Baufirmen ihn für die Kalkulation von Angeboten und die Anpassung von Vertragspreisen verwenden.

Der Baupreisindex beeinflusst Bauvorhaben und Verträge, indem er Preisanpassungen ermöglicht. In langfristigen Bauprojekten können sich die Kosten ändern, und der Baupreisindex dient als Maßstab für Vertragsanpassungen, um die Kostenentwicklung zu berücksichtigen.

Ja, es gibt regionale Unterschiede im Baupreisindex aufgrund von variierenden Kostenstrukturen. Bei Planung und Kalkulation ist es wichtig, regionale Unterschiede zu berücksichtigen, um realistische Budgets und Angebote zu erstellen.

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