Haus ohne Keller

Noch vor wenigen Jahren war es für viele Bauherren vollkommen unverständlich, ein Haus ohne Keller zu bauen. Heutzutage sieht der Trend anders aus, immer mehr Häuser werden ohne Keller gebaut. Stattdessen sind auf dem Grundstück Gartenhäuschen und Co. zu finden. Der Grund für diese Entscheidung ist schnell erklärt. Der Verzicht zum Kellerbau kann zu deutlichen Kosteneinsparungen führen, denn ein Keller kann Mehrkosten von 25.000 bis 50.000 Euro bedeuten. Bei dieser Investition ist der Keller weder als Wohnraum noch als etwas Ähnliches ausgebaut. Viele Bauherren scheuen diese Investition und treffen eine Entscheidung gegen den Keller. Im Bestfall bespricht man vorab die Vor- und Nachteile von einem Haus ohne Keller mit einem Architekten. Eine Auswahl an Architekten finden Sie hier hier. Zudem können die Kosten mithilfe eines entsprechenden Tools, wie der Planungs- & Architekten- Honorarermittlung, leicht ermittelt werden. 

Für diejenigen, die ihre Bodenplatte dann direkt von der Quelle beziehen möchten, ist ein Besuch bei https://fertigkeller.net/bodenplatte/ empfehlenswert. 

Unser Ziel ist es, in diesem Text näher auf die Thematik einzugehen und die Vor- und Nachteile des Kellerbaus zu erläutern, um zukünftigen Bauherren eine Entscheidungshilfe zu geben.

Inhalt der Seite

Brauche ich einen Keller?

Diese Frage stellen sich viele Bauherren bei der Planung ihres Traumhauses. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, möchten wir im folgenden auf die Argumente und Faktoren für bzw. gegen den Kellerbau näher eingehen. Im Einzelnen sind das:

  1. Grundstück – Soll das spätere Traumhaus an oder auf einem steilen Hanggrundstück realisiert werden, kommt der Bauherr nur selten um den Kellerbau herum. Des Weiteren sind die Bodeneigenschaften des Grundstücks wichtige Kriterien, wenn es um Statik und Bemessung sowie Abdichtung des Kellers geht. Diese Faktoren sind maßgeblich für die Baukosten des Kellers. Bei Unsicherheiten ist es sinnvoll, sich von einem Bauexperten diesbezüglich beraten zu lassen. Dieser hat Informationen zum Stand des Grundwasserspiegels sowie zur Tragfähigkeit des Bodens. Bei einem hohen Grundwasserspiegel wird der Kellerbau deutlich teurer als bei trockenen Grundstücken. Auch ein sehr felsiger Untergrund kann gegen den Kellerbau sprechen. Letztendlich entscheidet die Bauweise des Kellers über die Baukosten. Der Bauherr hat die Wahl zwischen einem Fertigkeller bzw. einem geschallten oder einem gemauerten Keller.   

  2. Grundstückslage – Kleine und teure Baugrundstück mit dem Wunsch nach mehr Nutz- und Wohnfläche sprechen ebenfalls für ein Haus mit Keller. Sind die Grundstückspreise wie in einigen Städten und Regionen sehr hoch, bietet sich das Keller bauen an. Verfügen zukünftige Hausbesitzer über einen sehr großen Baugrund, dann sollte eher in ein Nebengebäude als in einen Keller investiert werden. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist in etwa gleich.

  3. Budget – Bei ausreichend Budget sollte immer an den Keller bauen, gedacht werden. Hierbei sollte dann auf Wohnraumqualität gesetzt werden, denn so ist das Klima im kompletten Haus annähernd gleich. Solch ein Bauvorhaben ist relativ teuer, doch die Kosten amortisieren sich im Laufe der Jahre. Bei kleinerem oder beschränktem Budget besteht die Möglichkeit, Häuser nicht komplett zu unterkellern. Mit einer Teilunterkellerung der Häuser kann deutlich an Baukosten gespart werden.

  4. Bedarf Stauraum – Nicht selten scheuen Bauherren auch den Kellerbau, da er unter Umständen eine Vorstufe zum Sperrmüll darstellt. Alles, was nicht direkt gebraucht wird, landet im Keller und geht dort oft in Vergessenheit. Wird jedoch der Bedarf an Stauraum realistisch eingeschätzt, muss das Ganze nicht so enden. Experten rechnen in einem normalen Einfamilienhaus mit rund 50 laufenden Metern an Staufläche. Wird deutlich weniger Staufläche benötigt, können durchaus Häuser ohne Keller gebaut werden.

Was sind die Vorteile eines Kellers?

Mehr als einen Vorteil als das Haus bauen mit Keller. Bereits bei der Planung sollte der Bauherr an die Vorteile von einem Haus mit Keller denken.

  • Mehr Fläche zum Wohnen mit kleinerem Grundstück realisierbar

  • Genügend Nutzfläche für die Haustechnik

  • Ausreichend Stauraum

  • Beim Verkauf des Hauses Steigerung des Marktwertes

  • Ausgebauter Keller als Wohnraum garantiert zusätzliche Mieteinnahmen

Platz für die Haustechnik und Stauraum

Im Untergeschoss entsteht ein fester Platz für die komplette Haustechnik. Um Gastherme, Wärmepumpe, sonstige Anschlüsse und Zähler in einem Technikraum des Hauses unterzubringen, raten Experten zu einer Grundfläche von rund 10 Quadratmetern. Bei einem Haus ohne Keller muss diese Fläche von der Wohnfläche abgezogen werden.

Vielfach wird das Untergeschoss als zusätzlicher Stauraum und als Lagerraum bzw. Hauswirtschaftsraum genutzt. Es können im Keller nicht nur Lebensmittel kühl und trocken gelagert werden, sondern auch Dinge, die jederzeit griffbereit sein sollen. Neben den Gartenmöbeln sind das oft auch die jahreszeitliche Deko bzw. jahreszeitliche Kleidung und andere wichtige Dinge.

Raum für Hobbys, Fitness oder Arbeit

Zusätzlich bietet ein Haus mit Keller genügend Platz für praktische Alltagshelfer. Dazu zählen neben der Waschmaschine und dem Trockner auch ein gesonderter Raum im Keller zum Trocknen von Wäsche.

Die Räume im Keller können gleichzeitig als Hobby- oder Fitnessraum genutzt werden. Denkbar ist auch ein zusätzlicher Arbeitsraum im Keller. Solche Entscheidungen sind nicht selten maßgeblich, um einen Keller zu bauen.

Höherer Marktwert des Hauses

Beim Haus bauen denken Bauherren nicht nur an eine attraktive Wertanlage, sondern auch sehr oft an eine Investition in die Zukunft. Steht das Haus zu irgendeinem Zeitpunkt zum Verkauf, kann durch den zusätzlichen Keller ein höherer Wiederverkaufswert erzielt werden. Laut verschiedener Immobilienmakler sind Häuser mit Keller auf dem Immobilienmarkt sehr gefragt und lassen sich leichter verkaufen als ein Haus ohne Keller. Auch dieses Argument sollte bereits bei der Planung und beim Bauen in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Was sind die Nachteile eines Kellers?

Bei allen Vorteilen sollten Bauherren auch die Nachteile eines Kellers nicht vollkommen außer Acht lassen. Bevor eine endgültige Entscheidung zum Haus bauen, mit oder ohne Keller getroffen wird, sollten die Nachteile bekannt sein. Zu den wesentlichen Argumenten und Nachteile für ein Haus ohne Keller gehören:

  • Baukosten werden höher

  • Barrierefreier Zugang zum Keller ist nur durch Zusatzinvestitionen möglich

  • Höherer Zeitaufwand beim Bau

  • Tageslicht im Keller kann nur bei einem Hochkeller bzw. durch spezielle Einbauten realisiert werden

Aufgrund dieser Nachteile und aus Kostengründen entscheiden sich viele Bauherren oft zum Haus ohne Keller und für eine Bodenplatte.  

Höhere Baukosten

Bauherren können deutlich an Baukosten sparen, wenn sie sich für eine Bodenplatte entscheiden. Das Haus bauen ohne Keller verursacht ein deutliches Plus an Baukosten, da wesentlich mehr Material sowie an Arbeitskräften benötigt wird. Dazu kommen eventuell spezielle Gutachten und Genehmigungen.  

Höherer Zeitaufwand beim Bau

Für Kritiker ist gerade der höhere Zeitaufwand beim Bau ein Argument gegen den Kellerbau. Die Bauzeit verlängert sich durch einen Keller deutlich. Wollen die Eigentümer möglichst schnell in ihr Eigenheim ziehen, um zusätzliche Mietkosten zu sparen, sollte auf den Kellerbau verzichtet werden. Ansonsten müssen Bauherren mit ihrer Familie sich in Geduld üben.

Fehlendes Tageslicht

Ist ausreichend natürliches Tageslicht im Keller gewünscht und handelt es sich nicht um ein Souterrain, muss das Verlegen von kostenintensiven Lichtkanälen beim Bauen mit eingeplant werden.  

Was kostet ein Kellerausbau?

Bei einer Unterkellerung eines freistehenden Einfamilienhauses müssen Bauherren mit Mehrkosten von rund 180 bis 425 Euro pro Quadratmeter Keller rechnen. Dies bedeutet, dass der Kellerbau 50.000 Euro oder mehr an Mehrinvestitionen verursacht als der Hausbau mit einer Bodenplatte. Eine Bodenplatte kostet im Schnitt 20.000 Euro.

Jedoch muss auch bedacht werden, dass die Kosten für einen Keller maßgeblich von der Bodenbeschaffenheit sowie dem Grundwasserspiegel abhängen. Muss speziell eine sogenannte Weiße Wanne beim Kellerbau realisiert werden, wie es in vielen Gegenden in Deutschland erforderlich ist, steigen die Kosten für den Kellerbau entsprechend. Wird bei hohem Grundwasser trotz aller Warnungen auf die Weiße Wanne verzichtet, sind spätere Probleme bereits beim Bau vorprogrammiert.

Ein Beispiel für die verschiedenen Kosten eines Kellers unter einem freistehenden Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern sieht folgendermaßen aus:

  • Einfache Bodenplatte, bei Verzicht auf einen Keller: ca. 20.400 Euro

  • Wasserundurchlässiger Betonkeller im Erdreich, die sogenannte Weiße Wanne: ca. 67.000 Euro

  • Gemauerter Hochkeller, der 50 bis 80 cm über das Erdreich ragt und somit nicht im Grundwasser liegt: ca. 51.500 Euro

Fazit

Ob Bauherren sich für ein Haus mit oder ohne Keller entscheiden, ist Geschmackssache und sollte immer individuell entschieden werden. Wichtig neben dem entsprechenden Grundstück ist dabei in jedem Fall das Budget, welches zur Verfügung steht. Die Entscheidung Hausbau mit oder ohne Keller sollte niemals vorschnell getroffen werden. In jedem Fall sollten Bauherren den Hausbau langfristig kalkulieren und sich überlegen, ob sich die Mehrkosten für den Hausbau mit Keller in den nächsten Jahrzehnten nicht doch rechnet. Zum einen kann das Untergeschoss als zusätzliche Wohneinheit genutzt werden, was wiederum Mieteinnahmen bringt und zum anderen steigt der Marktwert des Hauses bei einem eventuellen Verkauf deutlich.

FAQs zum Thema Haus ohne Keller

Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen sich für ein Haus ohne Keller entscheiden. Einige dieser Gründe sind:

  • Kostenersparnis: Der Bau eines Hauses ohne Keller ist in der Regel kostengünstiger als der Bau eines Hauses mit Keller.
  • Weniger Bauplatz benötigt: Der Bau eines Kellers erfordert zusätzlichen Platz auf dem Grundstück, während ein Haus ohne Keller weniger Platz beansprucht.
  • Flache Bauweise: Ein Haus ohne Keller ermöglicht eine ebene Bauweise, was den Zugang und die Bewegung innerhalb des Hauses erleichtern kann.
  • Weniger Wartung: Ein Haus ohne Keller erfordert in der Regel weniger Wartung, da es keine Kellerabdichtung oder Entwässerungssysteme gibt, die gewartet werden müssen.

In einem Haus ohne Keller können alternative Lösungen für zusätzlichen Stauraum oder spezielle Funktionen gefunden werden. Dazu gehören:

  • Dachboden: Ein ausgebauter Dachboden kann als Stauraum oder zusätzlicher Wohnraum dienen.
  • Anbauten: Ein Anbau, wie beispielsweise ein Gartenhaus oder eine Garage, kann zusätzlichen Stauraum bieten.
  • Abstellräume: Schränke oder Abstellräume im Haus können für die Lagerung genutzt werden.

Ja, bestimmte Hausarten werden häufig ohne Keller gebaut. Dazu gehören:

  • Bungalows: Ein Bungalow ist ein einstöckiges Haus ohne Keller, das sich ideal für Menschen eignet, die keine Treppen steigen möchten oder können.
  • Einfamilienhäuser im zeitgenössischen Stil: Viele moderne Einfamilienhäuser werden ohne Keller gebaut, um Kosten zu sparen und den Wohnraum zu optimieren.
  • Modulhäuser: Modulhäuser sind vorgefertigte Häuser, die in Teilen geliefert und vor Ort zusammengebaut werden. Sie werden oft ohne Keller gebaut, um den Bau zu vereinfachen.

In den meisten Fällen ist es möglich, einem Haus ohne Keller nachträglich einen Keller hinzuzufügen. Dies erfordert jedoch umfangreiche Baumaßnahmen und kann teuer sein. Es ist wichtig, die Machbarkeit eines Kelleranbaus von einem Architekten oder Bauingenieur prüfen zu lassen, da dies von verschiedenen Faktoren wie dem Baugrund, der Statik des Hauses und den örtlichen Baubestimmungen abhängt.

Der Einfluss eines fehlenden Kellers auf den Wiederverkaufswert eines Hauses kann von verschiedenen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel der regionalen Nachfrage und den Vorlieben potenzieller Käufer. In einigen Gebieten, in denen Keller weit verbreitet sind, kann ein Haus ohne Keller möglicherweise einen geringeren Wiederverkaufswert haben. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass es auch viele Käufer gibt, die kein Interesse an einem Keller haben oder sich bewusst für ein Haus ohne Keller entscheiden, daher kann der Einfluss auf den Wiederverkaufswert variieren.

Mehr über a better place erfahren Sie auf der Startseite

Finanzierung

Denken Sie rechtzeitig an die Finanzierbarkeit Ihres Bauvorhaben. Je nach präferierter Bauweise empfehlen wir folgende Partner, um Zinsen zu sparen:

Fertighaus-Finanzierung Logo

1 Kommentar zu „Haus ohne Keller“

  1. Was bei den ganzen Überlegungen immer vergessen wird, ist, dass ein Keller dazu beiträgt, die Nutzfläche zu vergrößern, ohne die Wohnfläche zu vergrößern. Das ist natürlich nur dann der Fall, wenn der Keller nicht als Wohnfläche angerechnet werden kann. Um das zu erfüllen und trotzdem brauchbar zu sein muss der Keller zwei Bedingungen erfüllen:
    1. Er muss wirklich unterirdisch liegen, also nicht am Hang oder aus der Erde rausgucken (Sockel). Der Blick aus Kellerfenster darf eben nur auf (weiße) Schächte führen und nicht in die Landschaft. Die Kellerdecke muss halt mit der Erdoberfläche abschließen. Ob da ein kleiner ebener Zugang noch von einem tiefer gelegenen Gelände zulässig ist, weiß ich nicht, hoffe es aber.
    2. Die Raumhöhe mussbegrenzt sein. Hier habe ich Werte zwischen 2,00 Meter und 2,40 Meter gefunden. Je höher desto besser. Man sollte aber bedenken, dass man bei einer Höhe von 2,00 Meter in der Regel ohne Leiter an die Decke kommt und hohe Räume oft verschenkter Platz sind. Dies gilt vor allem bei Nutzflächen-Räumen. Bei Wohnflächen-Räumen mag die Höhe > 2,40 der Luftzirkulation dienen und somit Erforderlich sein.

    Ich wäre sogar bei einem Einfamilienhaus für eine Überunterkellerung (die Kellergrundfläche ist größer als die des eigentlichen Hauses), um die Differenz zwischen Nutzfläche und Wohnfläche zu maximieren. Das ist notwendig, da die Wohnflächen von Einfamilienhäusern leider rechtlich begrenzt sind: 140qm (SGBII), bzw. 90qm (SGBXII). (Ich hoffe zwar, dass wenigstens mal vereinheitlicht wird auf 140 qm für beides, aber wer weiß, wann das kommt.)
    Funktionsräume im Erdgeschoss, werden bei voller Raumhöhe, dann doch als Wohnraum mitgezählt.

    Ein großer Keller wäre somit nicht nur eine effiziente Nutzung der Fläche, sondern schafft auch bei der gesetzlichen Wohnraumbegrenzung viel Platz. Dieser ist notwendig, da sich im Laufe des Lebens viele Dinge ansammeln, die man zunächst nicht brauch, aber später vielleicht doch wieder und deren Wiederbeschaffung Geld kosten könnte. Ebenso können dann Dinge gutbehütet aufbewahrt werden, um sie vor der Vernichtung zu bewahren. Hinzu kommt, dass bei Nutzflächen, die nicht als Wohnflächen nutzbar sind, Platz schaffen, der nicht durch Zwangseinquartierung nach SGBII/XII und ggf. weiterer §§ genommen werden kann.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Shopping Cart
0
Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner