Stützmauer
- Dirk von a better place
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Mit einer Stützmauer sollen im Garten Höhenunterschiede ausgeglichen und Böschungen gesichert werden. Die Mauer kann dabei aus Gabionen, Beton oder Natursteinen bestehen. Wir möchten erläutern, welche Lösung die Beste ist und worauf geachtet werden soll.
Welche Arten von Stützmauern gibt es?
Insbesondere im Garten kommt die Stützmauer zum Tragen. Sie soll beim Gestalten von Hängen helfen, da ansonsten Erde von höher gelegenen Beeten abrutschen kann. Nach Gegebenheit und nach individuellem Geschmack kann zwischen verschiedenen Arten von Stützmauern gewählt werden.
Trockenmauer ohne Mörtel
Im Vergleich mit anderen Mauerarten kommt die Trockenmauer komplett ohne Mörtel oder Kleber aus, da die Steine nur aufeinandergeschichtet werden. Erfolgt das Schichten korrekt und werden die einzelnen Steine gut verkantet, ist eine solche Mauer sehr robust. Grund hierfür ist neben dem Verkanten auch das Eigengewicht. Für noch mehr Stabilität können die Trockenmauern bepflanzt werden.
Es gilt zu beachten, dass sich solche Mauern nicht für sehr hohe Hänge oder sehr lange Hänge eignet.
Stützmauer aus Beton
Solche Wände haben eine sehr hohe Tragkraft, sehen aber nicht ansprechend aus. Die Konstruktion ist schwierig, sodass hier mit mehreren Personen zu arbeiten ist. Heimwerker sollten eine solche Mauer nur mit ausreichend Fachkenntnis im Umgang mit Beton aufbauen. Ist dies nicht der Fall, dann sollte ein Maurer mit der Arbeit beauftragt werden.
Stützmauer aus Gabionen
Gabionen, die im eigentlichen Sinne keine Mauer sind, eigenen sich dennoch sehr gut als Stützwand. Der Aufbau einer solchen Stützwand ist einfach, denn die einzelnen Drahtkörbe stehen auf einem Fundamentstreifen aus Beton. Nach dem Aufstellen und Ausrichten der Drahtkörbe kann der Inhalt individuell ausgesucht werden. Einmal aufgebaut, halten Gabionen sehr lange.
Stützmauer aus Schalsteinen
Bei Schalsteinen handelt es sich um künstliche Steine, welche im Inneren eine senkrechte Luftkammer haben. Beim Material kommen Leichtbeton oder Normalbeton zum Einsatz. Schalsteine sind aufgrund ihrer Herstellung günstig zu bekommen. Beim Aufbau der Mauer können die Luftkammern mit Erde befüllt und bepflanzt werden, was der Mauer ein dekoratives Aussehen verleiht.
Pflanzsteine
Pflanzsteine werden auch als Pflanzringe oder als Böschungssteine bezeichnet und sind in rund oder eckig zu bekommen. Eines haben sie alle gemeinsam. Sie werden aus Beton gegossen und sind sowohl oben als auch unten offen. Nach dem Setzen mit einer leichten Neigung nach hinten können die Pflanzringe mit Erde und Kies befüllt und anschließend bepflanzt werden. Durch die Füllung werden die einzelnen Mauersteine so schwer, dass sie mit der drückenden Erde vom Hang klarkommen.
Vor- und Nachteile verschiedener Mauertypen
Trockenmauer aus Naturstein – Vorteile: natürliches Aussehen, Mörtel wird nicht benötigt, attraktiver Blickfang im Garten, individuelle Gestaltung durch Varianten möglich. Nachteile: Bauweise einer Trockenmauer erfordert Übung, schmutzempfindlich, vorsichtiges Reinigen nur nach Anleitung.
Komplettsysteme – Vorteile: aufeinander abgestimmte Elemente sorgen für harmonisches Gesamtbild, einfach und schnell zu bauen, vielseitig einsetzbar. Nachteile: kaum Flexibilität beim Bauen möglich.
Mauersysteme mit Pfeilern – Vorteile: repräsentativ, zeitlos und von hoher Qualität, viele Möglichkeiten zu kombinieren. Nachteile: Aufbauen erfordert Geschick.
Schalsteinmauern – Vorteile: sehr robust, vielseitig einsetzbar, durch Betonfüllung sehr stabil. Nachteile: einfache Optik, Beton benötigt Zeit zum Aushärten.
Betonmauern (Schwergewichtsmauern) – Vorteile: moderne Optik, stabil und langlebig, kaum Verwitterung, vielfältig zu gestalten. Nachteile: eventuelle Flecken auf dem Beton müssen vorsichtig behandelt werden.
Gabionen – Vorteile: industrieller Charme, einfach zu errichten, ideal zum Begrünen, Kleintiere bekommen attraktiven Lebensraum. Nachteile: hoher Bedarf an Pflanzen, hohes Gewicht.
Wie kann ich richtig eine Stützmauer selbst bauen?
Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann jeder Heimwerker eine Stützwand selbst bauen. Jedoch gilt zu bedenken, dass es sich hierbei um einen echten Kraftakt handelt. Nur bis zu einer Höhe von 120 cm sollten Stützmauern in Eigenregie erbaut werden. Bei einer höheren Schwergewichtsmauer sollte ein Garten- oder Landschaftsbauer mit der Aufgabe betraut werden.
Stabiles Fundament
Das Wichtigste ist ein stabiles Fundament. Je nach Art und Material der Mauer sowie Bodenart ist verdichteter Schotter oder ein betoniertes Streifenfundament nötig. Beim Streifenfundament muss darauf geachtet werden, dass es immer etwas breiter als die unterste Steinreihe ist.
Das Fundament ist in jedem Fall auf einer verdichteten Schotterschicht zu errichten. Dies fungiert als Drainage. In der Regel besteht diese aus Beton der mittleren Festigkeitsklasse C12/15.
Nur bei einer kleineren Stützmauer reicht verdichteter Schotter, der in einem 40 cm tiefen Graben liegt. Zum Ausgleich kommt darauf eine 10 bis 20 cm dicke Betonschicht.
Stützmauern mit einer Höhe von mehr als 120 cm benötigen ein 80 cm tiefes frostsicheres Streifenfundament.
Für den Bau des Fundaments empfehlen Experten eine Holzverschalung dahinter, die vor nachrutschender Erde schützen soll.
Passende Hinterfüllung
In jedem Fall hat eine Seite der Stützmauer immer Bodenkontakt. Dies bedeutet, dass sie mehr oder weniger dem Sickerwasser ausgesetzt ist, was wiederum dafür sorgen kann, dass die Frostsicherheit gefährdet wird. Um das Sickerwasser sicher von der Mauer fernzuhalten, sollte am Mauerfuß je nach Bodenbeschaffenheit und Mauerart ein Drainagerohr gesetzt werden. Diese Anforderungen gelten in besonderem Maße, wenn die Mauern wasserundurchlässig sind.
Zudem muss jede Art von Stützmauer mit Splitt oder einem Sand-Kies-Gemisch hinterfüllt werden. Nach oben muss diese Schicht mit einem Gartenvlies abgedeckt werden. Grund hierfür ist die zusätzliche Schicht Mutterboden obenauf. Das Gartenvlies soll dabei verhindern, dass Erde in den Kies einsickert. Mauern mit Hohlräumen, wie es bei Gabionen oder Trockenmauern der Fall ist, sollten auf der Rückseite ebenfalls mit einem Vlies vor einsickernder Erde geschützt werden.
Was kostet es, eine Stützmauer selbst zu bauen?
Die Kosten für eine Stützmauer hängen von verschiedenen Faktoren ab, weshalb kein pauschaler Preis genannt werden kann. Neben den Anforderungen, die an solche Mauern gestellt werden, kommt es auch auf die Bauweise der Mauer an.
Einen wesentlichen Unterschied bei den Kosten macht die Höhe der Stützmauer. Als Erstes muss daher unterschieden werden in Stützmauern, die niedriger als 120 cm sind und in solche, die höher als 120 cm errichtet werden.
Stützmauer bis 120 cm Höhe
In der Regel ist hier kein Betonfundament nötig, was die Kosten reduziert. Auch der Aufbau kann leicht in Eigenregie vorgenommen werden.
Je nach Art und Bauweise der Stützmauer ist mit Kosten von 60 € bis 350 € pro m² zu rechnen.
Werden bei geringen Mauerhöhen L-Steine verwendet, muss pro laufendem Meter mit 10 bis 30 Euro gerechnet werden. Hinzu kommen die Kosten für den Lieferbeton für das Fundament (80 – 120 €/m³) sowie für Fundamentmaterialien.
Wird die Stützmauer mit Beton hinterfüllt und übernimmt diese Arbeiten ein Fachmann, muss mit Preisen bis zu 300 €/m² gerechnet werden.
Stützmauer ab 120 cm Höhe
Soll die Stützmauer höher als 120 cm werden, sollte in jedem Fall ein Fachmann mit der Arbeit beauftragt werden. Selbst bei einer einfachen Mauer mit notwendigem Betonfundament muss mit Preisen von 400 bis 600 Euro allein an Fundamentkosten gerechnet werden. Hinzu kommen Kosten für die Füllung. Bei Gabionen mit einer Länge von 6 m und einer Höhe von 1 m sowie einer Stärke von 50 cm kann der laufende Meter Gabione mit knapp 200 Euro zu Buche schlagen.
Bei anderen Mauerarten und Baumaterialien können die Preise deutlich variieren.
Unser Fazit
Stützmauern sind nicht nur Schutz vor herabrutschenden Erdmassen, sondern dienen auch als dekorative Gartenelemente an Hängen. Eine solche Mauer am Hang unterscheidet sich durch die verschiedenen Mauerarten ebenso wie durch die verschiedenen Materialien, die zum Einsatz kommen können. Stützmauern sollten immer sehr akribisch geplant werden. Im Zweifel sollte immer ein Statiker zurate gezogen werden, um kostenintensive Folgefehler zu vermeiden.
FAQs zum Thema Stützmauer
Eine Stützmauer ist eine vertikale Struktur, die dazu dient, den Boden oder andere Materialien auf einer Seite zu stützen und vor dem Druck oder der Erosion des umgebenden Geländes zu schützen. Sie wird häufig eingesetzt, um Terrassen anzulegen, Hänge zu stabilisieren oder Höhenunterschiede auszugleichen.
Stützmauern können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, darunter Beton, Stein, Ziegel, Holz oder Gabionen (Metallkörbe gefüllt mit Steinen oder Schotter). Die Wahl des Materials hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem gewünschten Aussehen, der Tragfähigkeit und den Umgebungsbedingungen.
Die Anforderungen für eine Baugenehmigung variieren je nach Land, Region und örtlichen Bauvorschriften. In einigen Fällen kann der Bau einer Stützmauer genehmigungspflichtig sein, insbesondere wenn es sich um größere Strukturen handelt oder wenn das Gelände in einem geschützten Bereich liegt. Es ist ratsam, sich bei den örtlichen Baubehörden über die spezifischen Genehmigungsvorschriften zu informieren.
Die maximale Höhe einer Stützmauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem gewählten Material, der Neigung des Geländes, dem Bodentyp und dem Druck, den die Mauer aushalten muss. Ingenieure und Bauexperten können die geeignete Höhe unter Berücksichtigung dieser Faktoren berechnen und empfehlen.
Die Lebensdauer einer Stützmauer hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des verwendeten Materials, der Qualität der Konstruktion, der Umgebungsbedingungen und der Wartung. Eine gut gebaute und ordnungsgemäß gewartete Stützmauer kann Jahrzehnte oder sogar länger halten. Es ist jedoch wichtig, regelmäßige Inspektionen durchzuführen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Die Kosten für den Bau einer Stützmauer variieren stark je nach Größe, Material, Geländebeschaffenheit, Arbeitsaufwand und Standort. Es ist ratsam, Kostenvoranschläge von verschiedenen Auftragnehmern oder Bauunternehmen einzuholen, um eine genaue Schätzung zu erhalten.
Ja, es gibt verschiedene alternative Methoden zur Stützung von Hängen oder Böschungen. Dazu gehören zum Beispiel Terrassierung (die den Hang in mehrere flache Ebenen unterteilt), Geotextilien (die den Boden verstärken), Hangbefestigungen (wie zum Beispiel Holzpalisaden oder Gabionen) und Pflanzungen (bei denen Wurzelsysteme den Boden stabilisieren). Die geeignete Methode hängt von den spezifischen Anforderungen des Standorts ab und sollte von Fachleuten bewertet werden.
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