Bodenklassen

Den Bauherren eines Grundstücks ist es anzuraten, vor dem Bau eines Hauses ein Bodengutachten durchführen zu lassen. Dazu wird der Boden nicht nur untersucht, sondern auch analysiert, sodass er seiner Bodenklasse zugeordnet werden kann. Wurde die Bodenklasse bestimmt, können Planung und Bau des Hauses anhand der Analyseergebnisse durchgeführt werden. Der folgende Ratgeber erklärt und erläutert die verschiedenen Bodenklassen und zeigt die Unterschiede auf.

Tipp: Wer tiefer ins Thema Bodenklassen einsteigen möchte, findet dazu weiterführende Informationen auf diesem Link: geologen-bodengutachten.de

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Was sind Bodenklassen?

Nicht nur der Boden, sondern auch der Fels werden nach dem Lösen in verschiedene Klassen eingeteilt. In Fachkreisen ist hierbei die Rede von den Bodenklassen. Diese können Aufschluss über die Zusammensetzung des Bodens geben.

Einteilung der Bodenklassen

Bei den Bodenklassen gibt es sieben verschiedene Kategorien. Wir möchten jede einzelne kurz erläutern.

Bodenklasse 1 – Oberboden

Der Oberboden wird auch als Mutterboden bezeichnet. Der Oberboden stellt die oberste Bodenschicht dar. In der Bodenklasse 1 sind verschiedene organische Bestandteile enthalten. Aus diesem Grund ist diese Bodenklasse nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Tiere sehr wichtig. In jedem Fall muss die Bodenklasse 1 erhalten bleiben und darf nicht vernichtet werden. Geregelt wird dies mit dem Gesetz zum Schutz des Mutterbodens, siehe auch § 202 BauGB.

Bodenklasse 2 – Fließende Bodenarten

Die fließenden Bodenarten werden auch als Schöpfboden bezeichnet. Sie weisen einen hohen Wassergehalt auf. Das Wasser in der Bodenklasse 2 fließende Bodenarten wird nur schwer abgegeben. Für den Laien bedeutet dies Schlamm. Der Boden der Bodenklasse 2 ist als Baustoff nicht geeignet. Es ist problematisch, in dieser Bodenklasse eine Baugrube anzulegen. Im wahrsten Sinne des Wortes fließt die Böschung aus.

Bodenklasse 3 – Leicht lösbare Bodenarten

Der leichte Boden, der Bodenklasse 3 leicht lösbare, wird auch als organisch bezeichnet. Die Bodenklasse 3 weist einen geringen Wassergehalt auf. Als Beispiel für leicht lösbare Bodenarten gelten die Torfe. Zur Klasse 3 leicht lösbare Bodenarten zählen nicht bindige bis schwach bindige Sande, Kies und Sand-Kies-Gemische mit zu 15 % Beimengungen an Ton und Schluff sowie höchstens 30 % Steine, welche eine Korngröße von mehr als 63 mm und einen Rauminhalt von bis zu 0,01 m³ haben. Bodenklassen 3 sind vor allem beim Baggerfahrer beliebt, da leicht zur Seite zu räumen.

Bodenklasse 4 – Mittelschwer lösbare Bodenarten

Die Bodenklasse 4 – mittelschwer lösbare – wird auch als Stichboden bezeichnet. Die Klasse 4 mittelschwer lösbare Bodenarten besteht aus Gemischen von mehr als 15 % Sand, Ton, Kies und Schluff, welche eine Korngröße von weniger als 0,06 mm haben. Zur bindigen Bodenart von leichter bis mittlerer Plastizität gehören je nach Wassergehalt weiche bis halbfeste, mit höchstens 30 % Steinen, welche eine Korngröße von mehr als 63 mm und einen Rauminhalt von bis zu 0,01 m³ haben.

Bodenklasse 5 – Schwer lösbare Bodenarten

Bei der Bodenklasse 5 wird auch von Hackboden gesprochen. Solche schwer lösbare Bodenarten enthalten mehr als 30 % Steine, welche eine Korngröße von 63 mm und einen Rauminhalt von bis zu 0,01 m³ haben. Zur Bodenklasse 5 gehören auch die nicht bindigen und bindigen Bodenarten, mit höchstens 30 % Steinen, mit einem Rauminhalt von mehr als 0,01 m³ bis 0,1 m³. Ebenfalls zur Klasse 5 schwer lösbare Bodenarten zählen ausgeprägte plastische Tone, welche nach dem Wassergehalt weich bzw. fest sind.

Bodenklasse 6 – Leicht lösbarer Fels

Boden der Bodenklasse 6 – Lösbarer Fels und vergleichbare hat einen inneren, mineralisch gebundenen Zusammenhalt. Allerdings ist der Boden der Klasse 6 – leicht lösbarer Fels stark brüchig, klüftig, bröckelig, schiefrig, weich oder gar verwittert. Zur Bodenklasse 6 leicht lösbarer Fels und vergleichbare gehören auch vergleichbare verfestigte, nicht bindige und bindige Bodenarten, die durch Austrocknen, Gefrieren oder chemische Verbindungen entstanden sind. Ebenfalls zur Bodenklasse 6 zählen bindige bzw. nicht bindige Bodenarten mit mehr als 30 % Steinen, die einen Rauminhalt von mehr als 0,01 ³ bis 0,1 m³ haben.

Bodenklasse 7 – Schwer lösbarer Fels

Zur Bodenklasse 7 – schwer lösbarer Fels zählen Felsarten mit einem inneren, mineralisch gebundenen Zusammenhalt sowie einer hohen Gefüge-Festigkeit, welche nur wenig verwittert oder klüftig sind. Des Weiteren gehören zur Bodenklasse 7 felsgelagerter unverwitterter Tonschiefer, Schlackenhalden der Hüttenwerke, Nagelfluh-Schichten und dergleichen.

Bodenklassen DIN 18300 – Historie

Die Aufteilung der Bodenklassen nach DIN 18300 ist historisch bedingt, jedoch durch den technischen Fortschritt längst überholt. Als unser Service hier weitere Infos dazu:

Die Klassen der DIN 18300 wurden 1958 eingeführt. Zur damaligen Zeit gab es noch 8 Bodenklassen in der DIN 18300, die durch bestimmte Kriterien ihn Ihrer Art abgegrenzt waren. Der Einfachheit halber galt hier, ob der Boden mit einem Spaten bearbeitet oder nicht bearbeitet werden konnte.

Im Jahr 1979 wurden die Bodenklassen der DIN 18300 angepasst, da es im eigentlichen Sinne keinen Spaten mehr gab. Als Ersatz für den Spaten wurde die Lösbarkeit allgemein und ohne Bezugsgeräte angegeben.

Der Fortschritt hatte hier noch kein Ende. 2015 wurden die Homogenbereiche eingeführt, um die Klassifikationssysteme zu vereinheitlichen. Aus der Normung wurden die Bodenklassen gestrichen, allerdings werden sie auch heute noch verwendet.

Neuauflage VOB/C 2015 – Was hat sich verändert?

Die Bodenklassen wurden bis 2015 in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) oder besser ausgedrückt in der Norm DIN ATV 18300 Erdarbeiten geregelt.

Mit dieser Neuregelung wurde die Gewinnbarkeit von Gesteinen bei verschiedenen Erdarbeiten beurteilt. Dies betraf in erster Linie das Laden, Lösen, Fördern, Verdichten und Einbauen von sogenannten Lockergesteinen. Gemäß dem Widerstand wurden die Böden in verschiedene Bodenklassen eingeteilt.

Mit dieser Neuauflage der VOB/C 2015 wurde die alte Regelung abgeschafft. Sue wurde durch die Homogenbereiche ersetzt.

Was sind Homogenbereiche?

Homogenbereiche bestehen entweder aus einzelnen oder aus mehreren Fels- und Bodenschichten. Dabei befinden sie sich in einem begrenzten Bereich, welcher diverse Eigenschaften in Bezug auf die verschiedenen Geräte beim Erdbau erfüllen muss. Diese Bereiche werden mit einer DIN gekennzeichnet.

Einteilung der Homogenbereiche

  • EA = Erdarbeiten

  • BA = Bohrarbeiten

  • RA = Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten

  • NA = Nassbaggerarbeiten

  • UA = Untertagebauarbeiten

  • SA = Schlitzwandarbeiten

  • RVA = Rohrvortriebsarbeiten

  • LA = Landschaftsbauarbeiten

  • DA = Düsenstrahlarbeiten

  • HBA = Horizontalspülbohrarbeiten

Was ist der Unterschied zwischen Bodenklassen und Homogenbereiche?

Mit der folgenden Tabelle möchten wir zeigen, wie sich Anwendungen der Homogenbereiche im Vergleich mit den bekannten Bodenklassen auswirken.

 Boden/Fels DIN 18300 (alt) DIN 18300 (neu)

Bodenklassen Erdarbeiten Homogenbereiche Erdarbeiten

Schicht 1 Bodenklasse X Homogenbereich EA 1

Schicht 2 Bodenklasse Y Homogenbereich EA 2

Schicht 3 Bodenklasse Z Homogenbereich EA 3

Fazit zu Bodenklassen

Während bei einem öffentlichen Bauvorhaben die Anwendung und die Definitionen der Homogenbereiche zwingend vorgeschrieben sind, dürfen bei der Planung von privaten Bauvorhaben der Einfachheit halber die Bodenklassen weiter verwendet werden.

 Sollten Sie noch ausführlichere Infos zu Bodengutachten, Fels und vergleichbare Bodenarten, Service, Preise, Kosten, Kalkulation, Bodenklassen 3, Bodenklasse 5 schwer lösbare Böden, Abrechnung usw. wissen, fragt am besten direkt bei den Profis und Experten an: https://www.geologen-bodengutachten.de

FAQs zum Thema Bodenklassen

Bodenklassen werden in der Regel anhand von Bodenprofilen und Bodenhorizonten klassifiziert. Bodenprofile sind vertikale Schnitte im Boden, die verschiedene Schichten oder Horizonte zeigen. Diese Horizonte werden anhand ihrer Farbe, Textur, Konsistenz, organischen Substanz und anderen Merkmalen analysiert, um die Bodenklassen zu bestimmen.

Die wichtigsten Bodenklassen sind Sandböden, Schluffböden, Lehmböden, Tonböden und Torfböden. Jede dieser Klassen hat ihre eigenen Merkmale und Eigenschaften, die sie für bestimmte Verwendungszwecke und Pflanzenwachstum geeignet oder ungeeignet machen können.

Die Bodenklassen werden durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter die Art des Ausgangsmaterials (z. B. Verwitterung von Gestein), die Entstehungsprozesse (z. B. Erosion, Ablagerung), die Klimabedingungen, die Vegetation, die Zeit und die topographische Lage.

Die Kenntnis der Bodenklasse ist wichtig, um die Eignung des Bodens für bestimmte landwirtschaftliche Aktivitäten, Bauvorhaben, Gartenbau, Renaturierungsprojekte und andere Anwendungen zu verstehen. Unterschiedliche Bodenklassen haben unterschiedliche Wasserspeicherkapazitäten, Drainageeigenschaften, Fruchtbarkeitsniveaus und andere Eigenschaften, die das Pflanzenwachstum und andere Bodennutzungen beeinflussen.

Die Bestimmung der Bodenklasse erfordert eine Bodenuntersuchung und Analyse. Dies kann durch die Entnahme von Bodenproben vor Ort erfolgen, die dann im Labor analysiert werden. Fachleute wie Bodenkundler oder Agrarwissenschaftler verwenden verschiedene Techniken, um die Bodenklassen zu bestimmen, einschließlich der Analyse von Bodenprofilen, der Bestimmung der Bodenstruktur, der Textur, der Entwässerungseigenschaften und anderer relevanter Parameter.

Die Bodenklasse kann die Bodenpflege erheblich beeinflussen. Verschiedene Bodenklassen haben unterschiedliche Wasserspeicherkapazitäten und Drainageeigenschaften, was Auswirkungen auf die Bewässerungsmethoden und das Timing der Bewässerung haben kann. Die Bodenklasse kann auch die Art und Menge der benötigten Düngemittel und die Wahl der am besten geeigneten Pflanzenarten für den Boden beeinflussen. Eine genaue Kenntnis der Bodenklasse ermöglicht es den Landwirten und Gärtnern, geeignete Pflegemaßnahmen zu ergreifen, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten oder zu verbessern.

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