Bodenklassen
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Amelie Forster
- Oktober 14, 2022
- Übersicht Ratgeber
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Den Bauherren eines Grundstücks ist es anzuraten, vor dem Bau eines Hauses ein Bodengutachten durchführen zu lassen. Dazu wird der Boden nicht nur untersucht, sondern auch analysiert, sodass er seiner Bodenklasse zugeordnet werden kann. Wurde die Bodenklasse bestimmt, können Planung und Bau des Hauses anhand der Analyseergebnisse durchgeführt werden. Der folgende Ratgeber erklärt und erläutert die verschiedenen Bodenklassen und zeigt die Unterschiede auf.
Was sind Bodenklassen?
Nicht nur der Boden, sondern auch der Fels werden nach dem Lösen in verschiedene Klassen eingeteilt. In Fachkreisen ist hierbei die Rede von den Bodenklassen. Diese können Aufschluss über die Zusammensetzung des Bodens geben.
Einteilung der Bodenklassen
Bei den Bodenklassen gibt es sieben verschiedene Kategorien. Wir möchten jede einzelne kurz erläutern.
Bodenklasse 1 – Oberboden
Der Oberboden wird auch als Mutterboden bezeichnet. Der Oberboden stellt die oberste Bodenschicht dar. In der Bodenklasse 1 sind verschiedene organische Bestandteile enthalten. Aus diesem Grund ist diese Bodenklasse nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Tiere sehr wichtig. In jedem Fall muss die Bodenklasse 1 erhalten bleiben und darf nicht vernichtet werden. Geregelt wird dies mit dem Gesetz zum Schutz des Mutterbodens, siehe auch § 202 BauGB.
Bodenklasse 2 – Fließende Bodenarten
Die fließenden Bodenarten werden auch als Schöpfboden bezeichnet. Sie weisen einen hohen Wassergehalt auf. Das Wasser in der Bodenklasse 2 fließende Bodenarten wird nur schwer abgegeben. Für den Laien bedeutet dies Schlamm. Der Boden der Bodenklasse 2 ist als Baustoff nicht geeignet. Es ist problematisch, in dieser Bodenklasse eine Baugrube anzulegen. Im wahrsten Sinne des Wortes fließt die Böschung aus.
Bodenklasse 3 – Leicht lösbare Bodenarten
Der leichte Boden, der Bodenklasse 3 leicht lösbare, wird auch als organisch bezeichnet. Die Bodenklasse 3 weist einen geringen Wassergehalt auf. Als Beispiel für leicht lösbare Bodenarten gelten die Torfe. Zur Klasse 3 leicht lösbare Bodenarten zählen nicht bindige bis schwach bindige Sande, Kies und Sand-Kies-Gemische mit zu 15 % Beimengungen an Ton und Schluff sowie höchstens 30 % Steine, welche eine Korngröße von mehr als 63 mm und einen Rauminhalt von bis zu 0,01 m³ haben. Bodenklassen 3 sind vor allem beim Baggerfahrer beliebt, da leicht zur Seite zu räumen.
Bodenklasse 4 – Mittelschwer lösbare Bodenarten
Die Bodenklasse 4 – mittelschwer lösbare – wird auch als Stichboden bezeichnet. Die Klasse 4 mittelschwer lösbare Bodenarten besteht aus Gemischen von mehr als 15 % Sand, Ton, Kies und Schluff, welche eine Korngröße von weniger als 0,06 mm haben. Zur bindigen Bodenart von leichter bis mittlerer Plastizität gehören je nach Wassergehalt weiche bis halbfeste, mit höchstens 30 % Steinen, welche eine Korngröße von mehr als 63 mm und einen Rauminhalt von bis zu 0,01 m³ haben.
Bodenklasse 5 – Schwer lösbare Bodenarten
Bei der Bodenklasse 5 wird auch von Hackboden gesprochen. Solche schwer lösbare Bodenarten enthalten mehr als 30 % Steine, welche eine Korngröße von 63 mm und einen Rauminhalt von bis zu 0,01 m³ haben. Zur Bodenklasse 5 gehören auch die nicht bindigen und bindigen Bodenarten, mit höchstens 30 % Steinen, mit einem Rauminhalt von mehr als 0,01 m³ bis 0,1 m³. Ebenfalls zur Klasse 5 schwer lösbare Bodenarten zählen ausgeprägte plastische Tone, welche nach dem Wassergehalt weich bzw. fest sind.
Bodenklasse 6 – Leicht lösbarer Fels
Boden der Bodenklasse 6 – Lösbarer Fels und vergleichbare hat einen inneren, mineralisch gebundenen Zusammenhalt. Allerdings ist der Boden der Klasse 6 – leicht lösbarer Fels stark brüchig, klüftig, bröckelig, schiefrig, weich oder gar verwittert. Zur Bodenklasse 6 leicht lösbarer Fels und vergleichbare gehören auch vergleichbare verfestigte, nicht bindige und bindige Bodenarten, die durch Austrocknen, Gefrieren oder chemische Verbindungen entstanden sind. Ebenfalls zur Bodenklasse 6 zählen bindige bzw. nicht bindige Bodenarten mit mehr als 30 % Steinen, die einen Rauminhalt von mehr als 0,01 ³ bis 0,1 m³ haben.
Bodenklasse 7 – Schwer lösbarer Fels
Zur Bodenklasse 7 – schwer lösbarer Fels zählen Felsarten mit einem inneren, mineralisch gebundenen Zusammenhalt sowie einer hohen Gefüge-Festigkeit, welche nur wenig verwittert oder klüftig sind. Des Weiteren gehören zur Bodenklasse 7 felsgelagerter unverwitterter Tonschiefer, Schlackenhalden der Hüttenwerke, Nagelfluh-Schichten und dergleichen.
Bodenklassen DIN 18300 – Historie
Die Aufteilung der Bodenklassen nach DIN 18300 ist historisch bedingt, jedoch durch den technischen Fortschritt längst überholt. Als unser Service hier weitere Infos dazu:
Die Klassen der DIN 18300 wurden 1958 eingeführt. Zur damaligen Zeit gab es noch 8 Bodenklassen in der DIN 18300, die durch bestimmte Kriterien ihn Ihrer Art abgegrenzt waren. Der Einfachheit halber galt hier, ob der Boden mit einem Spaten bearbeitet oder nicht bearbeitet werden konnte.
Im Jahr 1979 wurden die Bodenklassen der DIN 18300 angepasst, da es im eigentlichen Sinne keinen Spaten mehr gab. Als Ersatz für den Spaten wurde die Lösbarkeit allgemein und ohne Bezugsgeräte angegeben.
Der Fortschritt hatte hier noch kein Ende. 2015 wurden die Homogenbereiche eingeführt, um die Klassifikationssysteme zu vereinheitlichen. Aus der Normung wurden die Bodenklassen gestrichen, allerdings werden sie auch heute noch verwendet.
Neuauflage VOB/C 2015 – Was hat sich verändert?
Die Bodenklassen wurden bis 2015 in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) oder besser ausgedrückt in der Norm DIN ATV 18300 Erdarbeiten geregelt.
Mit dieser Neuregelung wurde die Gewinnbarkeit von Gesteinen bei verschiedenen Erdarbeiten beurteilt. Dies betraf in erster Linie das Laden, Lösen, Fördern, Verdichten und Einbauen von sogenannten Lockergesteinen. Gemäß dem Widerstand wurden die Böden in verschiedene Bodenklassen eingeteilt.
Mit dieser Neuauflage der VOB/C 2015 wurde die alte Regelung abgeschafft. Sue wurde durch die Homogenbereiche ersetzt.
Was sind Homogenbereiche?
Homogenbereiche bestehen entweder aus einzelnen oder aus mehreren Fels- und Bodenschichten. Dabei befinden sie sich in einem begrenzten Bereich, welcher diverse Eigenschaften in Bezug auf die verschiedenen Geräte beim Erdbau erfüllen muss. Diese Bereiche werden mit einer DIN gekennzeichnet.
Einteilung der Homogenbereiche
EA = Erdarbeiten
BA = Bohrarbeiten
RA = Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten
NA = Nassbaggerarbeiten
UA = Untertagebauarbeiten
SA = Schlitzwandarbeiten
RVA = Rohrvortriebsarbeiten
LA = Landschaftsbauarbeiten
DA = Düsenstrahlarbeiten
HBA = Horizontalspülbohrarbeiten
Was ist der Unterschied zwischen Bodenklassen und Homogenbereiche?
Mit der folgenden Tabelle möchten wir zeigen, wie sich Anwendungen der Homogenbereiche im Vergleich mit den bekannten Bodenklassen auswirken.
Boden/Fels DIN 18300 (alt) DIN 18300 (neu)
Bodenklassen Erdarbeiten Homogenbereiche Erdarbeiten
Schicht 1 Bodenklasse X Homogenbereich EA 1
Schicht 2 Bodenklasse Y Homogenbereich EA 2
Schicht 3 Bodenklasse Z Homogenbereich EA 3
Fazit zu Bodenklassen
Während bei einem öffentlichen Bauvorhaben die Anwendung und die Definitionen der Homogenbereiche zwingend vorgeschrieben sind, dürfen bei der Planung von privaten Bauvorhaben der Einfachheit halber die Bodenklassen weiter verwendet werden.
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