Grundflächenzahl GRZ

Wer ein neues Bauprojekt plant, muss beachten, dass bei der Bebauung des Grundstücks zahlreiche Vorgaben einzuhalten sind, darunter die Grundflächenzahl (GRZ). Doch was genau verbirgt sich hinter der Grundflächenzahl, welche Flächen werden einbezogen und warum ist sie von Bedeutung? 

Was ist die GRZ (Grundflächenzahl)?

Die Grundflächenzahl (GRZ) ist eine der Schlüsselkennzahlen, die zusammen mit der Geschossflächenzahl (GFZ) und der Baumassenzahl (BMZ) das Ausmaß der baulichen Nutzung eines Grundstücks bestimmt. Gemäß § 19 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) legt sie den maximalen Anteil der Grundstücksfläche fest, der bebaut oder versiegelt werden darf. Anders ausgedrückt, handelt es sich bei der Grundflächenzahl um den Teil, der bei der Bebauung freigehalten werden muss.

So gibt die GRZ gewissermaßen die verfügbare Nutzfläche des Baugrunds an, also den Grad der Nutzung einer bestimmten Grundstücksfläche. Diese Kennzahl wird im Bebauungsplan festgelegt und dort als Dezimalwert angegeben. Es besteht aber am Ende keine Verpflichtung für den Eigentümer, die bebaubare Fläche vollständig auszunutzen.

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Egal, ob Sie ein Bauherr sind, der die zulässige Überbauung für sein Grundstück ermitteln möchte, oder ein Architekt, der die GRZ für ein geplantes Gebäude bestimmen muss, unser Tool bietet Ihnen die benötigten Funktionen und Informationen. 

    Was umfasst die GRZ?

    Die Grundflächenzahl wird in Grundflächenzahl I (GRZ I) und Grundflächenzahl II (GRZ II) unterschieden. So umfasst die GRZ I das Haus einschließlich seiner Außenmauern, Terrassen, Balkone oder Kellerabgänge, während die GRZ II Elemente wie Garagen, Fahrzeugstellplätze und ihre Zufahrtswege, Nebenanlagen wie Gartenhäuser oder Schuppen sowie unterirdische bauliche Anlagen wie Öltanks zusammenfasst.

    Die Unterscheidung zwischen den Grundflächenzahlen GRZ I und GRZ II ermöglicht es Bauherren, auf Antrag bei den örtlichen Behörden die Werte der Flächen, die unter GRZ II fallen, um bis zu 50 Prozent zu überschreiten. Diese Differenzierung wurde eingeführt, um den Bedarf an zusätzlichen Flächen für Nebenanlagen wie Garagen, Stellplätzen und Gartenhäuser sowie unterirdische Anlagen wie Öltanks zu berücksichtigen, ohne die Gesamtnutzfläche übermäßig zu beschränken.

    Da die genauen Regelungen zur Grundflächenzahl von Bundesland zu Bundesland variieren können, beispielsweise in Bayern, Niedersachsen und anderen, ist es ratsam, im Vorfeld eine Anfrage beim zuständigen Bauamt zu stellen. Oftmals wird dabei eine maximale Grundflächenzahl von 0,8 als Orientierung verwendet. Dies gewährleistet eine einheitliche Herangehensweise und hilft, potenzielle Konflikte zu vermeiden.

    Bedeutung der GRZ im Bauwesen

    Die Grundflächenzahl ist von entscheidender Bedeutung im Bauwesen, da sie die maximale Flächenausnutzung eines Grundstücks angibt. Sie dient als Richtlinie dafür, wie viel von einem Grundstück überbaut oder versiegelt werden darf. Diese Kennzahl beeinflusst direkt die Planung und Ausführung von Bauprojekten, da sie den Raum für Gebäude, Freiflächen und Infrastruktur wie Parkplätze oder Gärten festlegt.

    Für Bauherren und Architekten ist es wichtig, die GRZ zu verstehen und entsprechend in ihre Planungen zu integrieren, um sicherzustellen, dass die Vorgaben des Bebauungsplans eingehalten werden. Die GRZ wirkt sich auch auf die Gestaltung und Funktionalität von Gebäuden und deren Umgebung aus, da sie den Grad der Bebauung und die verbleibenden Freiflächen bestimmt.

    Zudem hat die GRZ eine rechtliche Bedeutung, da sie Teil des öffentlichen Baurechts ist und dazu dient, bestimmte städtebauliche Standards einzuhalten. Die Einhaltung der GRZ kann auch die Genehmigungsfähigkeit eines Bauprojekts beeinflussen und mögliche rechtliche Konflikte vermeiden. Insgesamt ist die GRZ ein wichtiger Faktor bei der nachhaltigen und geordneten Entwicklung von Wohn- und Gewerbegebieten.

    Berechnung der GRZ

    Die Berechnung der GRZ ist in der Regel nicht erforderlich, da sie in den Bauunterlagen enthalten ist. Wenn jedoch festgestellt werden soll, wie groß das Haus auf einem bestimmten Grundstück sein darf, kann dies durch Multiplikation der GRZ aus dem Bebauungsplan mit der Grundstücksgröße in Quadratmetern ermittelt werden.

    Formel zur Berechnung der GRZ

    Die Berechnung der Grundfläche erfolgt gemäß der Formel:

    Grundstücksgröße x Grundflächenzahl (GRZ) = zulässige Grundfläche

    Wenn der Bebauungsplan beispielsweise eine GRZ von 0,2 vorgibt und das Grundstück eine Fläche von 600 Quadratmetern hat, lässt sich die zulässige Grundfläche wie folgt berechnen:

    600 Quadratmeter × 0,2 = 120 Quadratmeter

    In diesem Beispiel kann der Bauherr also maximal 120 Quadratmeter des Grundstücks überbauen. Beachtet werden muss jedoch, dass dies nicht zwangsläufig bedeutet, dass der gesamte Flächenanteil nur 120 Quadratmeter haben darf. Wenn laut Bebauungsplan mehrere Geschosse erlaubt sind, kann das Maß der baulichen Nutzung, also die Geschossflächenzahl (GFZ), natürlich größer sein.

    Wie gesagt, ist es allerdings in der Regel nicht erforderlich, die Grundstücksfläche selbst zu berechnen. Informationen dazu lassen sich aus dem Grundbuch, dem Kaufvertrag oder der Liegenschaftskarte entnehmen.

    Optimierung der Bebauungsdichte: Strategien für Grundstückseigentümer

    Bei der Ermittlung des Bebauungsgrads eines Baugrundstücks ist die Einhaltung der BauNVO entscheidend, insbesondere der Dezimalzahl, die die GRZ festlegt. Diese Kennzahl legt fest, welcher Flächenanteil des Grundstücks maximal überbaut werden darf, wodurch eine effiziente Nutzung und Gestaltung von Gebieten gewährleistet wird. Ein tieferes Verständnis dieser Vorschriften unterstützt Bauherren bei der Planung, um den Flächenanteil optimal zu nutzen und gleichzeitig regulatorische Grenzen nicht zu überschreiten. Besonders in dicht bebauten Gebieten kann dies eine Herausforderung darstellen.

    Vollgeschosse und Wohnfläche stehen oft im Fokus der Planung, da sie die Lebensqualität und den Wert des Projekts maßgeblich beeinflussen. Die Ermittlung der maximal zulässigen Geschossfläche, basierend auf der GRZ und der GFZ (Geschossflächenzahl), ist daher ein kritischer Schritt im Planungsprozess. Darüber hinaus müssen Zufahrten und Parkflächen so gestaltet werden, dass sie den Bestimmungen entsprechen, ohne den nutzbaren Flächenanteil für lebenswerten Raum unnötig zu reduzieren.

    Um den Bebauungsgrad eines Baugrundstücks effizient zu planen und die zulässige Wohnfläche maximal auszunutzen, ist es entscheidend, alle Aspekte der BauNVO sorgfältig zu prüfen. Die Dezimalzahl, die die GRZ angibt, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Sie bestimmt, wie viel des Grundstücks überbaut werden darf und wie Vollgeschosse sowie Wohnfläche optimal geplant werden können, um ein harmonisches Wohnumfeld zu schaffen, das die regulatorischen Anforderungen erfüllt und gleichzeitig den Flächenanteil des Grundstücks optimal nutzt.

    Festsetzung der GRZ für unterschiedliche Baugebiete

    Die Grundflächenzahl spielt eine maßgebliche Rolle in der städtebaulichen Planung, um sicherzustellen, dass der Wert von Grün- und Freiflächen in Städten und Gemeinden erhalten bleibt. In vielen Bebauungsplänen wird sorgfältig abgewogen, wie viel Grundfläche bebaut werden darf.

    Dabei berücksichtigen die Planer nicht nur ökologische Aspekte, sondern auch die Notwendigkeit ausreichender Flächen zur Versickerung von Regenwasser und zur Förderung des Arten- und Naturschutzes durch Grünbestand. Eine vollständige Versiegelung der gesamten Grundfläche ist dabei eher die Ausnahme. Zusätzlich müssen Abstände zum Nachbarn (Grenzbebauung) eingehalten werden.

    Einflussfaktoren auf die GRZ

    Die Festlegung der Grundflächenzahl wird von verschiedenen Einflussfaktoren bestimmt, die die städtebauliche Entwicklung, Nachhaltigkeit und Lebensqualität in einem Gebiet beeinflussen. 

    Zu den Einflussfaktoren gehören zum Beispiel die städtebaulichen Ziele und Planungsvorgaben. Die GRZ wird oft im Rahmen von städtebaulichen Planungsvorgaben festgelegt, die die langfristigen Entwicklungsziele einer Gemeinde oder Stadt widerspiegeln. Dies kann die Schaffung von Grünflächen, die Förderung von nachhaltigem Bauen und Wohnen sowie die Zielsetzung einer ausgewogenen Bebauungsdichte umfassen.

    Ein weiterer Faktor ist die Art des Baugebiets; abhängig von dieser kann die GRZ variieren. Das können etwa Wohn-, Gewerbe- oder Mischgebiete sein, bei denen die Anforderungen an die GRZ entsprechend den Bedürfnissen und Charakteristika des jeweiligen Baugebiets angepasst werden.

    Auch der Umwelt- und Naturschutz spielt eine Rolle. Damit die Biodiversität erhalten und das Mikroklima verbessert wird sowie ökologische Auswirkungen minimiert werden, ist die Schaffung von Grünflächen und damit die Reduzierung von versiegelten Flächen sehr wichtig.

    Ebenso geht es um die Verfügbarkeit von Infrastruktur wie Straßen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Versorgungseinrichtungen. All das kann die Festlegung der GRZ beeinflussen, um eine angemessene Erschließung und Versorgung sicherzustellen und die Verkehrsbelastung zu minimieren.

    Auswirkungen der GRZ auf die Bebauung

    In welcher Intensität sich die Grundflächenzahl auf die Art und Weise auswirkt, wie ein Grundstück bebaut werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das sind zum Beispiel folgende:

    Auswirkung Beschreibung
    Bebauungsdichte Die GRZ legt fest, wie viel Prozent der Gesamtfläche eines Grundstücks bebaut werden darf.
    Größe der Gebäude Bestimmt, wie groß die Gebäude sein können, die auf einem Grundstück errichtet werden.
    Freiflächen und Grünflächen Eine niedrige GRZ führt zu größeren Frei- und Grünflächen auf einem Grundstück, während eine höhere GRZ zu einer Reduzierung der Freiflächen führt.
    Versickerung von Regenwasser Eine niedrige GRZ ermöglicht eine bessere Versickerung von Regenwasser, da mehr unversiegelte Flächen vorhanden sind.
    Grenzbebauung Die GRZ kann die Abstände zu benachbarten Grundstücken beeinflussen. Größere GRZ-Werte können eine engere Bebauung erlauben, während niedrigere Werte größere Abstände erfordern können.

    Relevanz der GRZ für Immobilienprojekte

    Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet ist die Grundflächenzahl insbesondere für Verkäufer und Käufer von Grundstücken und gebrauchten Immobilien von erheblicher Relevanz. Ein höherer Wert der Grundflächenzahl macht das Grundstück in der Regel wertvoller.

    Dies bedeutet, dass Verkäufer die Möglichkeit haben, einen höheren Verkaufspreis zu erzielen, während Käufer die Aussicht haben, mehr Wohnraum pro Quadratmeter des Grundstücks zu schaffen. Daher stellt die Grundflächenzahl eine der ausschlaggebenden Kennzahlen zur Beurteilung der baulichen Nutzung eines Grundstücks dar.

    Fazit

    Die Grundflächenzahl ist eine wichtige Kennzahl, die einen erheblichen Einfluss auf den Immobilienmarkt hat. Sie beeinflusst die Preisgestaltung von Grundstücken, das Entwicklungspotenzial von Immobilien und trägt maßgeblich zur Gestaltung unserer städtischen Umgebungen bei. Eine fundierte Kenntnis und Berücksichtigung der GRZ ist daher für alle Beteiligten im Immobiliengeschäft unerlässlich.

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