Fertighaus

Im ersten Moment hört sich das Fertighaus als einfache Alternative zum massiven Hausbau an. Das Fertighaus scheint den Traum vom Eigenheim zeitnah und kostenorientiert zu ermöglichen. Dennoch müssen auch bei Fertighäusern ein paar wesentliche Punkte beachtet werden. Aus Unwissenheit geraten Bauherren oftmals in Situationen, die nicht nur erhebliche Probleme bedeuten, sondern im schlimmsten Fall auch rechtliche Konsequenzen haben. Der folgende Ratgeber soll den Häuslebauern aufzeigen, auf welche Dinge sie beim Fertighaus achten müssen, damit ihre Haus Träume bald Realität werden.

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Was ist ein Fertighaus?

Beim Fertighaus handelt es sich um ein Haus, welches in Teilen im Werk des Fertighausherstellers vorgefertigt wird. Die Teile der Fertighäuser werden auf die Baustelle geliefert und dort vor Ort zusammengebaut.

Für klassische Fertighäuser gibt es in der Regel Typengenehmigungen. Allerdings gibt es keine einheitliche Definition für das Fertighaus.

In der heutigen Zeit setzen immer mehr Bauherren auf das Fertighaus, welches ein echter Blickfang ist und sich von Häusern in anderer Bauweise kaum unterscheidet. Das Fertighaus gibt es in zahlreichen Größen und unterschiedlichen Formen, sodass für jeden sich der Traum vom Eigenheim verwirklichen lässt. Jeder fünfte Neubau wird mittlerweile als Fertighaus geplant. Davon sind rund 70 % der Häuser frei geplant, sodass Bauherren beim Fertighaus bauen kein Haus von der Stange bekommen, wie oft behauptet wird. Dies zeigt, dass trotz der standardisierten Vorgaben die Individualität der Bewohner im Vordergrund steht und auch entsprechend beim Fertighaus bauen umgesetzt werden kann.

Fertighäuser weisen in der Regel gute Werte bei der Wärmedämmung auf. So werden eine passende Heizung, eine entsprechende Belüftung sowie Solarzellen auf dem Dach genutzt, die problemlos auch bei Niedrigenergiehäusern zum Einsatz kommen. Bei entsprechender Planung und Beratung der Anbieter können mit einem Fertighaus verschiedene Förderungen durch Energieeinsparungen in Anspruch genommen werden.

Seit Jahren steigt der Anteil an Fertighäusern in Deutschland. Dies liegt mit Sicherheit an den kurzen Planungs- und Bauzeiten sowie der pünktlichen Fertigstellung der Häuser.

Vorteile des Fertighauses

Beim Fertighaus profitieren die Eigentümer von vielen Vorteilen und Versprechen. Zusammengefasst sind dies:

  • Beim Service alles aus einer Hand zu bekommen

  • Eine Festpreisgarantie für das neue zuhause

  • Eine zuverlässige und überwachte Qualität durch den Anbieter

  • Die individuelle Planung und Ausstattung der Häuser

  • Eine hohe Energiebilanz der Häuser

  • Die Sicherheit der Anbieter nachhaltig zu bauen

  • Die gute Wertbeständigkeit der Häuser

  • Ein hoher Schallschutz

  • Kurze Bauzeit, die witterungsunabhängig ist

  • Die Möglichkeit jederzeit Um- und Anbauten vorzunehmen

Wesentliche Vorteile möchten wir im Weiteren noch ein wenig näher erläutern.

Kurze Bauzeit

Die kurze Bauzeit für das Fertighaus ist einer der wesentlichen Vorteile. Nach der Lieferung der Bauteile für die Fertighäuser,  die zuvor im Werk des Fertighausherstellers vorgefertigt wurden, werden diese direkt vor Ort von erfahren Monteuren zusammengebaut. Der Zusammenbau der Häuser ist in den meisten Fällen innerhalb von zwei bis drei Tagen erledigt.

Bauherren müssen so nicht viele Wochen lang jeden Baufortschritt rund um die Fertighäuser überwachen. Die Phasen bzw. Bauabschnitte auf der Baustelle sind in der Regel sehr kurz. Dies ermöglicht dem späteren Eigenheimbesitzer eine deutlich bessere Planbarkeit in Bezug auf Einzug und eventueller Kündigung eines bestehenden Mietverhältnisses. Möglich wird dies, durch die witterungsunabhängige Fertigung der einzelnen Module im Werk des Anbieters. Der Aufstelltermin für die Häuser kann so lange im Vorfeld vereinbart werden. Die nachfolgenden Arbeiten lassen sich frühzeitig terminieren. Dies gilt insbesondere für den Innenausbau beim Fertighaus. Viele Installationselemente werden bereits durch die Fertighaushersteller ab Werk eingebaut, sodass dies nicht mehr auf der Baustelle installiert werden müssen. Dies gilt sowohl für Rohre und Leitungen als auch für Fenster und Rollladenkästen.

Sichere Planbarkeit

Hausbesitzer können viele weitere Schritte auf dem Weg zu ihrem Eigenheim im Vorfeld planen, da Termine zur Fertigstellung der Häuser bereits feststehen. Dies gilt sowohl für alle weiteren Arbeiten rund um und im Traumhaus sowie für Kündigungen und dergleichen.

Energieeffizienz

Die ideale bauliche Voraussetzung für ein Energiesparhaus ist die hoch wärmegedämmte und luftdichte Gebäudehülle, welche vom Dach bis zur Kellerdecke reicht. In der Regel werden Fertighäuser nach den strengen Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) gebaut. Nicht selten werden diese Vorschriften noch übertroffen. Modernste Technik und ein ausgeklügeltes Energiekonzept macht Hausbesitzer unabhängig von den stetig steigenden Energiepreisen.

Dabei hilft ein Smart Home System, das nicht nur für Komfort sorgt. Licht und Heizung werden optimal gesteuert, sodass hier Energie eingespart werden kann. Ein richtig eingestelltes Smart Home System reagiert auf veränderte Bedingungen im Fertighaus. Sollte es in einem Raum zu warm werden, wird die Raumtemperatur abgesenkt bzw. für Beschattung gesorgt. Nach längerer Abwesenheit der Bewohner wird die Raumtemperatur automatisch erhöht, damit die Bewohner in ein gemütlich warmes zu Hause zurückkehren können.

Auch an eine nachhaltige Wassernutzung wird beim Fertighaus gedacht. Hierfür kommt eine Regenwassernutzungsanlage zum Einsatz, die sowohl beim Trinkwasserkosten als auch bei den Abwassergebühren beim Sparen hilft.

Die Voraussetzungen für ein energieeffizientes Haus sind:

  • Gute Qualität bei der Dämmung

  • Gute Luftdichtigkeit

  • Nutzung von ökologischen Baustoffen und erneuerbaren Energien

  • Einsatz von zeitgemäßen Heiztechniken

Ausbau

Das Fertighaus gibt es in verschiedenen Ausbaustufen. Dies bedeutet von außen ist das Haus fertig und innen ist es zum Ausbau vorbereitet. Bauherren mit handwerklichem Geschick können anfallende Arbeiten beim Innenausbau in Eigenleistung übernehmen.

Musterhaus

In den Musterhausparks der Anbieter können die verschiedenen Musterhäuser live erlebt werden. Bauherren und ihre Familien können sich bei einem Besuch von der Bauweise, der Raumqualität und der Vielfalt der Ausstattungen informieren.

Liegt kein Musterhauspark in unmittelbarer Nähe des Bauherren, kann je nach Anbieter mittels eines virtuellen 360 Grad-Rundgangs das zukünftige Traumhaus bequem von zu Hause aus erlebt werden. Musterhäuser sind so zum Greifen nah.

Technik

Energie sparen und eine damit verbundene Senkung der Energiekosten ist für viele Bauherren ein wichtiger Punkt beim Hausbau. Im Rahmen einer Hausberatung gehen die Fertighaus-Anbieter auf die Wünsche und Vorstellungen der Baufamilien ein und stellen beim Rundum-Service die verschiedenen Hauskonzepte vor. Die Fachberater der Fertighaus-Anbieter sind mit den verschiedenen Konzepten vertraut und kennen entsprechend die Vorschriften zur Energieeinsparung und Nachhaltigkeit des Fertighauses.

Fertighaustypen

Das Fertighaus ist schon lange kein Haus von der Stange mehr. Schon bei der Planung wird auf die Wünsche und Träume der Kunden eingegangen, sodass das Eigenheim zum individuellen Traum für jeden Bauherren wird.

Im Folgenden ein kurzer Blick in die verschiedenen Fertighaustypen.

Einfamilienhäuser

Etwa ein Drittel der Bevölkerung wünscht sich das Einfamilienhaus. Gerade die klassische Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern bevorzugt das Einfamilienhaus. Insbesondere wenn Wert auf ein frei stehendes Haus mit hochwertiger Ausstattung gelegt wird, kommen Familien am Einfamilienhaus nicht vorbei. Beim Einfamilienhaus haben Bauherren nicht nur den Kaufpreis stets im Blick, sondern auch die Möglichkeit, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen.

Das Einfamilienhaus gibt es in den verschiedensten Größen sowie den unterschiedlichsten Architekturstilen. Bauherren haben die Wahl zwischen einem modernen Flachdachhaus über das klassische eineinhalb geschossige Einfamilienhaus bis hin zur zweigeschossigen Stadtvilla oder dem Pultdachhaus.

Der Grundriss für ein Einfamilienhaus kann individuell geplant werden, sodass das Haus auch in Jahrzehnten immer noch das Traumhaus der Anfangszeit bleibt. Dazu gehören ebenerdige Räume, die für Barrierefreiheit sorgen sowie große Fensterflächen für das angenehme Wohnklima. Selbst bei der Raumaufteilung im Einfamilienhaus müssen keine Kompromisse gemacht werden, denn was heute als Kinderzimmer dient, kann später Gästezimmer, Hobbyraum oder Büro sein.

Mehrfamilienhäuser

Mehrfamilienhäuser sind aus strategischer und wirtschaftlicher Sicht eine lohnende Investition. Das Mehrfamilienhaus gilt als sichere Geldanlage mit einem langen Lebenszyklus und einer dauerhaften Rendite. Im Schnitt finden zwischen 2 und 9 Familien in einem Mehrfamilienhaus ihr neues Zuhause.

Mehrfamilienhäuser werden sehr oft auch als Mehrgenerationenhäuser genutzt.  So lässt es sich Tür an Tür mit Menschen, die am Herzen liegen, wohnen. Die ganze Familie fühlt sich in einem Mehrfamilienhaus wohl, denn jede Wohneinheit kann an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen angepasst werden. Die Grundrisse sind flexibel und lassen sich durch die verschiedenen Ausstattungsmöglichkeiten individuell an die Bewohner anpassen.

Doppelhäuser

Die optimale Flächennutzung für ein Grundstück und ein Haus für zwei Familien ist das Doppelhaus. Dabei bleibt ausreichend Platz für Garten und Co. Energetisch bringen Doppelhäuser viele Vorteile mit sich, was beim effektiven Kosten senken, hilft. Grund hierfür ist, dass der Wärmeverlust an der einen Seite des Hauses gering ist, was wiederum zum Energie sparen verhilft.

Durch den individuellen Grundriss bieten Doppelhäuser die ideale Raumaufteilung für zwei Wohneinheiten. Damit wird das Doppelhaus zur echten Alternative zum frei stehenden Einfamilienhaus. Dank der getrennten Wohneinheiten können nicht nur Baukosten gespart werden, sondern die Familien sich auch individuell entfalten.  

Gerade für innerstädtische Grundstücke sind Doppelhäuser die ideale Lösung, denn sowohl der Architektur als auch der Größe und der Grundrissgestaltung steht hier nichts im Weg.

Reihenhaus

Das Reihenhaus gilt bei vielen Bauherren auch als Platzwunder, denn auf kleiner Grundfläche können alle Vorzüge eines Traumhauses verwirklicht werden. Dieser Haustyp eignet sich sehr gut für Singles, junge Familien, kinderlose Paare und für Senioren.

Mit Reihenhäusern lässt sich leicht eine familiäre Wohngemeinschaft schaffen, in der jeder seinen eigenen Raum zur freien Entfaltung hat. Das Reihenhaus ist nicht nur in der Anschaffung günstig, sondern es bietet bauartbedingt auch eine gute Wärmedämmung.

Bungalows

Der Bungalow steht nicht umsonst für das Traumhaus mit einer großzügigen Raumaufteilung. Mit dem Bungalow ist Komfort. Und modernes Wohnen auf einer Ebene möglich. Durch den Grundriss bietet der Bungalow die idealen Voraussetzungen für das Wohnen in jeder Lebensphase, da die Barrierefreiheit garantiert ist. Gerade ältere Menschen können hier lange selbstbestimmt wohnen, denn das beschwerliche Treppensteigen entfällt und die Räume sind ohne Schwellen und dank breiter Durchgänge auch mit einem Rollstuhl passierbar.

Den Bungalow gibt es als modernes Holzhaus mit einem trendigen Flachdach, einem eleganten Pultdach oder einem klassischen Satteldach.

Stadtvilla

Die Stadtvilla steht für großzügige Räume bei zwei Vollgeschossen ohne Dachschrägen. Mit einer Stadtvilla können die Vorzüge eines frei stehenden Einfamilienhauses in Stadtnähe kombiniert werden. Hier ist Arbeiten und Wohnen unter einem Dach möglich, sodass die Stadtvilla zum persönlichen Traumhaus wird.

Gemeinsam mit einem Hausberater wird der ganz persönliche Grundriss entwickelt, sodass dieser zu den Vorstellungen und Wünschen der Bewohner passt. Die Stadtvilla als Fertighaus bietet viele Möglichkeiten wie zum Beispiel große Fenster, ein natürliches Ambiente, einen großzügigen Eingangsbereich mit Galerie, eine direkt verbundene Garage oder einen separaten Anbau für Gäste oder Homeoffice.

Fertighaus mit Einliegerwohnung

Sehr oft wünschen sich Bauherren eine zweite abgeschlossene Wohneinheit innerhalb des Fertighauses. In diesem Fall bietet sich ein Haus mit Einliegerwohnung an. Auf Wunsch kann die zweite Wohneinheit vermietet werden, sodass dies die Finanzierung des Hauses auf sichere Beine stellt. In der Einliegerwohnung können auch Kinder oder Großeltern mit einem eigenen Hausstand wohnen. Die Einliegerwohnung bietet hierbei die perfekte Lösung, da beide Wohneinheiten voneinander getrennt sind und einen separaten Hauseingang haben. Dadurch wird das unabhängige wohnen unter einem Dach möglich.

Tiny Houses

Tiny Houses, die auch sehr oft als Flying Spaces bezeichnet werden, gehören ebenfalls zu den Fertighäusern. Vorteilhaft bei einem solchen Fertighaus sind die verschiedenen flexiblen Wohnmodule. Damit lassen sich Träume vom eigenen zuhause wahr werden.

Alle hochwertigen Module der Tiny Houses sind ein vollwertiges Minihaus, welche auch als Einzelraum-Anbau oder als Verbund genutzt werden können. Die Module sind nicht nur flexibel, sondern sie lassen sich einfach verändern und somit immer den Gegebenheiten anpassen.

Tiny Houses bieten eine Reihe von Vorteilen, denn beim Bau wird weder Keller noch Bodenplatte benötigt. Sollte es einmal nötig sein, dann kann das Tiny House ohne großen Aufwand abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Ausbaustufen des Fertighauses

Das Fertighaus muss nicht zwingend schlüsselfertig und direkt zum Einzug übergeben werden. Bauherren haben in den meisten Fällen die Wahl zwischen einem schlüsselfertigen Haus, bei dem kleinere Arbeiten selbst übernommen werden oder auch direkt eingezogen werden kann. Günstiger wird es, wenn als Ausbaustufe das Ausbauhaus mit einem unfertigen Innenausbau oder gar das Bausatzhaus zum selbstzusammenbauen gewählt wird. Je nach gewählter Ausbaustufe solle der Bauherr gewisse handwerkliche Fähigkeiten sowie auch entsprechend Zeit mitbringen.

Bausatzhaus

Es handelt sich hierbei die geringste Ausbaustufe, die gewählt werden kann. Allerdings kann nicht jedes Fertighaus als Bausatz gekauft werden. Nur wenige Fertighausanbieter nutzen diese Nische und bieten ihre Häuser in dieser Ausbaustufe an. Viele der Fertighäuser bestehen aus der Holzständer- bzw. Holztafelbauweise. Für die Montage werden zwingend Profis benötigt. Ausnahme bilden die Fertighäuser, die in Blockbohlenbauweise hergestellt werden. Solche Fertighäuser sind aus dem Schwarzwald oder dem alpinen Raum bekannt und bestehen aus ganzen Baumstämmen oder aus großen kantigen Bohlen. Der Bauherr sollte den Umgang mit einem Kran beherrschen.

Das Fertighaushaus in Massivbauweise gibt es ebenfalls als Bausatz vom Fertighaushersteller. Bei diesem Typ werden die Wände aufeinandergesetzt. Damit dies in Eigenleistung zu bewältigen ist, sind die Wandelemente hohl und werden erst nach dem Aufstellen mit Beton gefüllt. Diese Arbeiten bergen jedoch einige Risiken, da es beim Aufbau zu Verletzungen und dergleichen kommen kann. Ein weiteres Risiko bei dieser Variante der Ausbaustufe sind Schäden am Material oder gar das falsche Zusammensetzen der einzelnen Teile. Jeder Bauschritt, der falsch ausgeführt wird, kann in Zukunft zu großen Schäden führen.

Das Bausatzhaus ist teilweise schon ab 50.000 Euro durch den Fertighaushersteller zu bekommen. Bauherren bekommen vom Fertighausanbieter Unterstützung in Form von Überwachungsangeboten oder Schulungen. In jedem Fall müssen Bauherren bei dieser Variante entsprechend viel Zeit einplanen, denn wenn nur am Wochenende oder nach Feierabend am Traumhaus gearbeitet werden kann, zieht sich die Bauzeit entsprechend lange hin.

Ausbauhaus

Bei dieser Variante des Fertighauses müssen eine Reihe von grundlegenden Arbeiten in Eigenleistung übernommen werden. Die Fertighaushersteller bieten hier verschiedene Fertigungsgrade an, sodass jeder Bauherr das optimale für sich finden kann. Insbesondere wenn Bauherren mit einem geringen Budget planen müssen, bietet sich das Ausbauhaus an. Vom Fertighausanbieter wird das Haus deutlich günstiger angeboten. Zudem bietet es entsprechend Raum für individuelle Möglichkeiten. So ist es möglich, dass nichttragende Innenwände in Trockenbauweise selbst eingezogen werden können. Auch das Verlegen von Leitungen oder der Böden ist in Eigenleistung möglich. Alle zukünftigen Eigentümer, die handwerkliches Geschick haben und sich ein solches Projekt zutrauen, werden beim Fertighausanbieter ihr Traumhaus finden. Viele Fertighaushersteller bezeichnen ein solches Haus auch als Mitbauhaus.

Schlüsselfertiges Haus

Fertighaushersteller bieten hier verschiedene Varianten an. Diese werden bezeichnet als bezugsfertig, schlüsselfertig oder fast fertig. Wichtig hierbei ist die Vertragsgestaltung durch den Fertighausanbieter. Dabei sollten Bauherren das Angebot genauestens lesen, damit die Leistungen auch mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen.

Wie ist der Ablauf beim Fertighauskauf?

Steht sie Entscheidung zum Fertighauskauf, dann gliedert sich der Ablauf grob betrachtet in 6 Schritten. Die Hausberater der Fertighausanbieter helfen bei den wesentlichen Entscheidungen rund um das Fertighaus.

  • Das Haus, welches zum eigenen Leben passt, wird gemeinsam mit dem Fachberater ausgesucht. Kunden der Fertighausanbieter können sich hier bereits für eine bestimmte Dachform entscheiden, sofern diese zum Bebauungsplan passt.

  • Die zukünftigen Eigentümer bestimmen anhand des Grundrisses die Position der Haustür sowie der Treppen. Zusätzlich kann bei diesem Schritt auch die Größe des Hauses erweitert werden. Dies geschieht durch individuelle Wohnraumerweiterungen in Länge und Breite des Baukörpers.

  • Dank verschiedener Architektur-Bauteile wie Balkon, Erker, Carport, Geibel usw. könne Bauherren ihre eigenen vier Wände ihren Wünschen und Bedürfnissen anpassen.

  • Im nächsten Schritt geht es an das äußere Erscheinungsbild des Fertighauses. Die Kunden können hier nicht nur unter verschiedenen Farb- und Fassadenkonzepten wählen, sondern auch bei den Fenstern ihrer Individualität freien Lauf lassen.

  • Sehr wichtig bei einem Fertighaus sind die verschiedenen Energiesparlösungen. Die zukünftigen Hauseigentümer haben hierbei die Wahl zwischen Energiesparhaus GEG, Energiesparhaus 40 GEG, Energiesparhaus 55 GEG, Energiesparhaus 40 Plus GEG und Plus-Energie-Haus.

  • Letztendlich bieten Fertighausanbieter ihre Häuser mit Keller oder mit Bodenplatte an. Kunden können hier nach ihren Bedürfnissen wählen.

Sobald alle Entscheidungen getroffen sind, müssen die Eigentümer bis zum Tag des Hausbaus warten. Am Tag X treffen am frühen Morgen die LKWs des Fertighausanbieters auf der Baustelle ein, sodass in den folgenden Tagen die Monteure und Bauleiter mit ihrer Arbeit beginnen können. Der Rohbau des Fertighauses steht üblicherweise nach ca. 2 Werktagen. Danach kann das beliebte Richtfest gefeiert werden.

Sind gemäß dem Vertrag mit dem Fertighausanbieter die Ausbauarbeiten an den Fertighäusern abgeschlossen, bekommen Baufamilien offiziell den Schlüssel zu ihrem zuhause überreicht.

Wie viel kostet ein Fertighaus?

Eine Frage, die nicht pauschal beantwortet werden kann. Bauherren profitieren beim Fertighaus von den zahlreichen Leistungen der Fertighausanbieter sowie dem daraus resultierenden guten Preis-Leistungsverhältnis. Die Fachberater stehen vom ersten Moment an, den Bauherren für alle anfallenden Fragen beratend zur Seite.

Für den endgültigen Preis eines Fertighauses müssen viele Faktoren herangezogen werden. Haben sich die Kunden für einen Haustypen entschieden, kann der Fachberater meist innerhalb weniger Minuten Preise für das Haus benennen. Wohnträume können in diesen Minuten Wirklichkeit werden.

Allerdings sind die Informationen zum Preis nur als Anhaltspunkte gedacht, denn Bauvorschriften und örtliche Gegebenheiten sowie die individuellen Wünsche fließen in das Bauvorhaben ein und lassen die Kosten variieren.

Auf Basis der festgelegten Hausgröße und der Ausstattung kann der endgültige Preis für das Fertighaus vom Fertighausanbieter genannt werden.

In unserem Beispiel gehen wir von einem Fertighaus mit einer Wohnfläche von 140 qm aus. Die Kosten setzen sich folgendermaßen zusammen:

  • Preis für das Haus – 1.800 bis 2.500 € pro qm; mit Eigenleistungen ist ein Quadratmeterpreis von rund 900 € möglich. Im Schnitt kostet ein solches Haus rund 280.000 €.

  • Baunebenkosten – Diese liegen bei rund 15 bis 20 % der Bausumme. Bei unserem Beispielhaus wären dies ca. 45.000 €.

  • Grundstückspreis – Je nach Region und Lage muss mit einem Preis von 100 bis 400 € pro qm gerechnet werden. Bei einer Grundstücksgröße von 500 qm bedeutet dies 110.000 € für das Grundstück.

  • Keller oder Bodenplatte – Der Keller schlägt mit Kosten von ca. 500 bis 1.000 € pro qm zu Buche. Für eine Bodenplatte muss mit Kosten von rund. 15.000 € gerechnet werden.

  • Außenanlagen – Hier werden 5 bis 10 % der Bausumme veranschlagt. Für das Beispielhaus sind das ca. 20.000 €.

  • Sonstige Kosten – Hierzu gehören nicht nur die Finanzierungskosten, sondern auch Kosten für den Umzug und die Einrichtung sowie Versorger und Versicherungen.

Finanzierung eines Fertighauses

Mit der richtigen Finanzierung wird der Traum vom Eigenheim bald wahr werden können. Den Hausbesitzern stehen verschiedene Baufinanzierungen zur Wahl, die wir gerne ein wenig näher erläutern möchten.  

  • Annuitätendarlehen – Die Tilgung beginnt von Anfang an, Dabei bieten konstante Raten eine gewisse Planungssicherheit. Durch einen Förderkredit der KfW ist ein solches Darlehen realisierbar.

  • Endfälliges Darlehen – Durch niedrige monatliche Raten bleibt mehr finanzieller Freiraum. Auch hier kann der Förderkredit der KfW genutzt werden.

  • Anschlussfinanzierung – Die Anschlussfinanzierung bietet sehr oft ein günstiges Zinsniveau, sodass auch hier ausreichend Planungssicherheit besteht.

  • Finanzierung & Förderung – Diese Variante bietet eine Kombination aus beiden Möglichkeiten. Dies bedeutet ein zinsvergünstigtes Darlehen bis zu 140.000 € sowie einen Tilgungszuschuss von bis zu 16.000 €.

  • Mietkauf – Auch ohne Eigenkapital kann der Traum vom Eigenheim Wirklichkeit werden. Durch den Mietkauf wird das Eigenheim auf Raten finanziert.

Die folgenden Tipps sollten bei der Finanzierung des Fertighauses berücksichtigt werden:

  • Finanzierungsrahmen, der auf die persönliche und finanzielle Situation abgestimmt ist.

  • Baukosten sowie Nebenkosten müssen berücksichtigt werden.

  • Im Vorfeld sollte immer eine Beratung über Laufzeit, Zinsen und Tilgung stehen.

  • Die Überprüfung einer möglichen KfW-Förderung sowie regionaler Förderungen muss berücksichtigt werden.

  • Mithilfe eines Baufinanzierungsrechners wird das monatliche Budget für die Kreditrückzahlung ermittelt.

Unser Fazit zum Fertighaus

Immer mehr Menschen träumen von den eigenen vier Wänden. Aufgrund der stetig steigenden Mieten ist das Fertighaus die Alternative, welche sich vielfach realisieren lässt. Die Kosten für das Fertighaus können als Mietzahlung angesehen werden. Zudem bietet das Haus eine gute Form der Altersvorsorge, die für jeden interessant sein sollte.

FAQs zum Thema Fertighaus

Die Bauzeit für ein Fertighaus ist im Vergleich zu einem herkömmlichen Massivhaus deutlich kürzer. In der Regel beträgt die Bauzeit für ein Fertighaus inklusive Montage vor Ort etwa drei bis sechs Monate, abhängig von der Größe und Komplexität des Hauses.

Nein, Fertighäuser sind nicht zwangsläufig von geringerer Qualität. Die vorgefertigten Bauteile werden in der Regel unter kontrollierten Bedingungen in der Fabrik hergestellt, was eine hohe Präzision und Qualität ermöglicht. Es ist wichtig, einen seriösen und erfahrenen Hersteller zu wählen, um sicherzustellen, dass das Fertighaus den erforderlichen Qualitätsstandards entspricht.

Ja, Fertighäuser können nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Kunden gestaltet werden. Viele Hersteller bieten eine Vielzahl von Grundrissen, Fassadenoptionen und Innenausstattungen zur Auswahl an. Es ist oft möglich, das Fertighaus an die spezifischen Anforderungen anzupassen oder sogar ein individuelles Design zu erstellen.

Moderne Fertighäuser können sehr energieeffizient sein. Viele Hersteller legen großen Wert auf energieeffiziente Baumaterialien, gute Wärmedämmung und die Integration von erneuerbaren Energien wie Solaranlagen. Fertighäuser können auch den Anforderungen verschiedener Energieeffizienzstandards entsprechen, wie z.B. dem Passivhausstandard.

Die Kosten für ein Fertighaus variieren je nach Größe, Ausstattung, Design und Region. Im Allgemeinen sind die Baukosten für ein Fertighaus jedoch oft günstiger als für ein herkömmliches Massivhaus. Es ist ratsam, im Voraus ein detailliertes Angebot vom Hersteller einzuholen, um die genauen Kosten zu ermitteln.

Grundsätzlich kann ein Fertighaus auf jedem geeigneten Grundstück gebaut werden. Es ist jedoch wichtig, sich über die baurechtlichen Bestimmungen und Vorschriften in der jeweiligen Region zu informieren. Einige Grundstücke können spezielle Anforderungen haben, z.B. hinsichtlich der Erschließung oder des Bebauungsplans. Es ist ratsam, dies im Vorfeld mit einem Fachmann zu klären.

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