Offene Grundrisse

Auf viele Menschen wirkt der offene Grundriss attraktiv. Immobilienverkäufer sprechen hier auch von einem Loft, das es schon seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts gibt. Ein Loft gehört heute zu den teuersten Wohnobjekten auf dem Immobilienmarkt. Grund genug, dass der Trend immer mehr in Richtung Fertighäuser überschwappt. Wir haben uns den offenen Grundriss genauer angeschaut und möchten in diesem Artikel Tipps rund um das Thema geben. Selbstverständlich haben wir uns auch die Vor- und Nachteile eines offenen Grundrisses angeschaut.

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Was sind offene Grundrisse?

Ein offener Grundriss besteht, wenn in einem Haus zwei oder mehr der genutzten Räume zu einem einzigen großen Raum verbunden sind. Dazu werden Wände, die üblicherweise die Räume trennen, nicht eingezogen. Gerade bei Neubauten hat dieser architektonische Trend seit Ende der 90er Jahre Einzug gehalten. Nach Möglichkeit werden insbesondere im Erdgeschoss Küche, Esszimmer und Wohnzimmer zu einer großen Einheit verbunden. Statt der fehlenden Innenwände tragen bei offenem Grundriss Schwerlastbalken das Gewicht der eventuell darüberliegenden Etage.

In der Architektur folgt der offene Grundriss dem Prinzip einer funktionalen Raumgliederung. Alle Räume eines Stockwerks werden als zusammenhängendes Kontinuum genutzt und nicht als in sich abgeschlossene Teilräume. Dabei können Trennungen durch Licht, Bodenbeläge, Material- und Farbwechsel, Möblierungen sowie Proportionsänderungen erzeugt werden. Durch hoch dämmende Spezialverglasungen eröffnen sich eine Reihe von Möglichkeiten, die Grundrisse des Innen- und Außenbereichs miteinander verschmelzen zu lassen. Typisch für den offenen Grundriss sind leichte und nichttragende Trennwände, die sowohl transparent als auch verschiebbar sein können. Dazu zählen Vorhänge, Paravents, Stellwände und Regalsysteme.

Welche Vorteile bieten offene Grundrisse?

Die Vorteile für offene Grundrisse liegen klar auf der Hand. Das Eigenheim wirkt so hell, großzügig und kommunikativ.  Die Bewohner können aufgrund der fehlenden Wände über Räume hinweg miteinander sprechen. Während es bei anderen Grundrissen Innenräume ohne Fenster gibt, sorgt ein offener Grundriss für natürliches Licht von den Außenwänden in allen Bereichen. Möbel und Accessoires lassen sich leichter an die Räumlichkeiten anpassen, da es keine störenden Trennwände gibt. Und last but not least erhöht ein offener Grundriss den Wert des Hauses.

Die Vorteile kurz zusammengefasst:

  • Angenehmes Raumgefühl

  • Mehr Tageslicht

  • Besseres Miteinander

  • Besserer Überblick

Wie kann man einen offenen Grundriss ästhetisch gestalten?

Für Großzügigkeit sorgt eine Galerie mit entsprechendem Luftraum in Kombination mit großen Fensterflächen. Dies steht sowohl für die horizontale Offenheit als auch für die vertikale Transparenz. Einzelne Etagen lassen sich so verbinden und sorgen für einen intensiven Hör- und Sichtkontakt. Wichtig für den offenen Grundriss sind die Blickachsen, die zum Beispiel vom Obergeschoss einen umfassenden Blick auf das Erdgeschoss bieten. Das Erdgeschoss wird hierbei oft in eine Art Wohnhalle umgewandelt, bei der die Bereiche Küche, Essbereich, Wohnzimmer und Arbeitsbereich fließend ineinander übergehen. Dabei ist es möglich, die verschiedenen Funktionsbereiche optisch abzugrenzen durch:

  • Verschieden hohe transparente Wandscheiben

  • Wechsel der Bodenbeläge

  • Höhenunterschiede durch Stufen und Podeste

  • Schiebetüren als Raumteiler

Für die meisten Menschen gelten das Schlafzimmer und das Bad als privater Rückzugsbereich, sodass hier sehr selten ein offener Grundriss zu finden ist. Jedoch geht auch hier der Trend in Richtung Offenheit. So werden sehr oft Schlafzimmer, Ankleidezimmer und Elternbad als abgeschlossene Einheit mit Bereichen, die ineinander übergehen, geplant.

Welche Rolle spielen Farben, Möbel und Dekoration bei der Gestaltung?

Beim offenen Grundriss spielen neben den Möbeln auch die Wandfarben und die Dekoration eine große Rolle.

Beginnen wir mit den Farben. Die Auswahl scheint hier riesengroß zu sein. Wer Farbe liebt, sollte darauf achten, dass nur eine Wand als Eyecatcher dient und die restlichen Wände neutral gehalten werden. Werden alle Wandflächen in dunklen Farbtönen gestrichen, wird ein offener Grundriss schnell erdrückend. Helle Farben sorgen für eine freundliche und aufgelockerte Atmosphäre, lassen den offenen Grundriss aber schnell steril erscheinen. Aus diesem Grund sollten nicht alle Wände reinweiß sein, sondern in verschiedenen Weiß-Nuancen gehalten werden. Eine große Wirkung lässt sich mit hellen Naturtönen wie Sand, Beige oder Pastellfarben erzielen. Wichtig dabei ist, dass die Wandflächen nicht komplett nackt sind, denn dies erweckt einen sterilen Eindruck. Mit einer gezielten Dekoration wird ein offener Grundriss sofort wohnlich. Eine Kombination aus hellen und dunklen Farben sorgt für ein spannendes Gesamtbild beim offenen Grundriss.

Der offene Grundriss bietet viel Platz, weshalb sich auch große Möbel bestens eignen. Kleine Möbelstücke wirken schnell verloren, während ein großes Sofa sofort zum Hingucker wird. Dabei sollten die Funktionsbereiche beim offenen Grundriss strukturiert und optisch getrennt werden. Dies gelingt sehr gut mit Raumteiler oder offenen Bücherregalen.

Fenster und Türen müssen beim offenen Grundriss richtig in Szene gesetzt werden. Glastüren sind sehr beliebt, denn sie unterstreichen den Charme des Raumes. Die großen Fensterflächen bieten einen ungetrübten Blick nach draußen. Im Innenbereich sorgen bodenlange Vorhänge für mehr Eleganz. Des Weiteren bieten die langen Vorhänge einen sehr guten Schallschutz.

Auch bei der Deko heißt es im offenen Grundriss „klotzen statt kleckern“. Die Dekoration sollte immer einem roten Faden folgen, sodass der Bereich nicht zusammengewürfelt wirkt. Mit knalligen Farben lassen sich Akzente setzen, die bei Bedarf einfach ausgetauscht werden können.  

Wie kann man die verschiedenen Wohnbereiche in einem offenen Grundriss sinnvoll gliedern?

Der offene Grundriss bietet innerhalb einer Wohnung eine Vielzahl von Möglichkeiten der Gliederung. Sehr beliebt sind die folgenden Kombinationen:

  • Küche und Esszimmer: Vielfach teilen sich Essbereich und Küche einen Raum. Eine Insel in der Küche oder eine Halbinsel bietet eine visuelle Trennung zwischen den beiden Wohnbereichen.

  • Esszimmer und Wohnzimmer: Das Ess- und Wohnzimmer verschmelzen zu einer Einheit. Durch eine kurze Treppe, einen Handlauf oder durch zwei verschiedene Farben kann eine visuelle Trennlinie entstehen.

  • Küche-Esszimmer-Wohnzimmer: Eine sehr beliebte Kombination aller drei Bereiche. Auch hier sorgen Farben, Raumteiler und dergleichen für eine visuelle Raumaufteilung der Wohnung.

Wie können offene Grundrisse die Flexibilität des Wohnraums erhöhen?

Auch ein offener Grundriss bietet eine Reihe von Möglichkeiten der Flexibilität bei der Raumaufteilung. Bauherren können gemeinsam mit dem Architekten die Räume so planen, dass künftig Anpassungen an neue Nutzungs- und Wohnkonstellationen möglich sind. Dies gilt auch dann, wenn sich die Wohnvorstellungen der Menschen komplett geändert haben.

Nach Möglichkeit sollten sich nachträglich Wände einziehen lassen. Daher ist es wichtig, schon bei der Planung des Hauses darauf zu achten, dass gemeinschaftlich genutzte Räume auch bei einer späteren Änderung des Grundrisses von jedem erreicht werden können.

Welche Tipps gibt es, um den sozialen Aspekt eines offenen Grundrisses zu optimieren?

  • Wohn- und Funktionsbereiche voneinander abgrenzen – Dies kann mittels einer Stufe oder durch verschiedene Bodenbeläge signalisiert werden.

  • Blick durch mehrere Ebenen lenken – Der Blick in die Tiefe des Raumes muss etappenweise gegliedert sein, so wirkt der Gesamtraum aufgrund der verschiedenen Ebenen viel größer. Beispiel: Esszimmer 1. Ebene, Küche 2. Ebene und Garten 3. Ebene.

  • Tageslicht hebt Orte hervor – Innenräume werden durch Tageslicht größer. Allerdings sollte das Tageslicht nur gezielt eingesetzt werden, um dem Zimmer mehr Tiefe zu geben und Highlights hervorzuheben. Gleiches gilt für künstliche Beleuchtung.

  • Einfallswinkel Licht – Tageslicht sollte möglichst in einem steilen Einfallswinkel einfallen. Zimmer werden so gleichmäßig erhellt, was sich wiederum positiv auf soziale Aspekte auswirkt.

  • Unterschiedliche Perspektiven – Der Blick in einen Raum kann unterschiedlich wahrgenommen werden. Zum Beispiel beim Eintreten in das Zimmer und zum anderen von einer Galerie von oben. Bauherren können gemeinsam mit dem Architekten anhand des Grundrisses eine solche Raumaufteilung und die Anordnung der Zwischenwände gut planen.

Welche potenziellen Nachteile können bei offenen Grundrissen auftreten?

Ein offener Grundriss birgt auch Nachteile, die Bauherren kennen sollten, bevor sie sich für diese Art von Grundrissen entscheiden. Während das offene Wohnkonzept gerade Eltern die Möglichkeit gibt, den Nachwuchs jederzeit im Blick zu haben, sind andere von der Hellhörigkeit, die offene Räume beim Wohnen mit sich bringen, gestresst.

Die Nachteile kurz zusammengefasst:

  • Höherer Geräuschpegel, da Schall sich ohne Wände schneller verteilt

  • Sichtbares Chaos – sowohl für Gäste als auch die Bewohner selbst

  • Fehlende Privatsphäre – Ein Zurückziehen ist kaum möglich

  • Weniger Stauraum – fehlende Wände erfordern eine gewisse Kreativität

  • Höhere Heizkosten – ein kleiner und abgetrennter Raum lässt sich bei Bedarf schneller heizen als eine komplette Etage

  • Aufwändig zu renovieren – durch die fließenden Grenzen muss oft die ganze Etage renoviert werden

  • Kochgerüche verteilen sich im ganzen Haus

Fazit

Offene Grundrisse haben bei modernen Häusern sichtbar die Nase vorn. Der offene Wohnbereich wird dabei mit den geschlossenen und privaten Räumen wie Schlafzimmer, Kinderzimmer und Bad kombiniert. Die Bauweise ist optimal für Paare und Familien, die einen ähnlichen Tagesablauf haben. Das offene Wohnkonzept fördert die Kommunikation, während geschlossene Räume weniger hellhörig sind und den einzelnen Personen mehr Ruhe und Privatsphäre bieten.

FAQs zum Thema Offene Grundrisse

Ein offener Grundriss bezieht sich auf die Gestaltung von Innenräumen, bei der traditionelle Wände und Trennwände zwischen verschiedenen Funktionseinheiten wie Küche, Wohnzimmer und Essbereich entfernt werden. Dadurch entsteht ein großzügiger, multifunktionaler Raum.

Ein offener Grundriss schafft ein Gefühl von Weite, Helligkeit und Luftigkeit. Er fördert die soziale Interaktion, erleichtert den Fluss von Licht und Luft, verbessert die Sichtachsen und ermöglicht eine flexible Nutzung des Raums.

Architektonische Merkmale eines offenen Grundrisses umfassen oft das Fehlen von festen Wänden zwischen Küche, Wohn- und Essbereich. Häufig werden stattdessen Elemente wie Inselküchen, große Fensterfronten und nahtlose Übergänge zwischen den Funktionsbereichen integriert.

Bei der Planung eines offenen Grundrisses sind Aspekte wie die sinnvolle Anordnung von Möbeln, die Auswahl von Materialien für Bodenbeläge und Oberflächen sowie Überlegungen zur Privatsphäre und Schallisolierung wichtig. Zudem sollte die Funktion der verschiedenen Bereiche berücksichtigt werden.

Herausforderungen bei offenen Grundrissen können sich aus dem Bedarf an effektiver Raumgestaltung, der Notwendigkeit der Geräuschkontrolle und der Abgrenzung von verschiedenen Funktionen ergeben. Die richtige Balance zwischen Offenheit und Privatsphäre ist entscheidend, um den Raum funktional und ansprechend zu gestalten.

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