Treppenarten

Eine Treppe dient nicht nur als Verbindung von Etagen, sondern stellt auch ein wichtiges Designelement dar, deren Gestaltung eine Kunst für sich ist. So gibt es eine große Bandbreite an unterschiedlichen Designs, Formen und Materialien. So fällt die Auswahl für die passende Treppe im Eigenheim gar nicht so leicht. Soll es eine Wangentreppe, eine Spindeltreppe oder eine Wendeltreppe werden? Wird sie aus Holz, Beton, Stahl oder Glas gebaut? Der Ratgeber gibt einen Überblick über die wichtigsten Treppenarten.

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Welche verschiedenen Treppenarten gibt es?

Damit die verschiedenen Varianten der Treppen besser dargestellt werden können, eignet sich eine Kategorisierung nach Bauform und Treppen Grundriss beziehungsweise Konstruktionsart oder auch nach den Materialien.

Treppenarten – Bauform

Die Bauform beschreibt, wie eine Treppe in ihren Einzelteilen zusammengebaut wird. Zudem gibt sie Aufschluss darüber, durch welche einzelnen Elemente sie ihre Tragfähigkeit erlangt und wo sie im Gebäude verankert wird. Wir stellen nun die verschiedenen Treppenformen dieser Kategorie vor.

Wangentreppen

Die Wangentreppe gilt als die klassische Form der Treppe. Zwei lange Wangen begrenzen die Treppe an den Seiten, während in der Mitte die Treppenstufen eingesetzt werden.

Diese werden dann zwischen Tritt- und Setzstufe miteinander verbunden. Das ist aber nicht zwingend notwendig, manche mögen es lieber, durch die Trittstufen hindurchschauen zu können. Gern wird die Treppe auch mit einem Unterbau versehen, der viel Stauraum bietet und als Abstellkammer genutzt werden kann.

Holmtreppen

Die Holmtreppen werden in Mittelholmtreppen und Zweiholmtreppen unterschieden. Bei den Zweiholmtreppen werden die Treppenstufen von zwei Holmen, also Stangen, aus Holz, Metall oder Beton, getragen. Diese befinden sich links und rechts jeweils im äußeren Drittel der Trittstufe.

Die Trittstufen der Mittelholmtreppe hingegen werden nur von einem Holm in ihrer Mitte getragen. Der Vorteil von Holmtreppen ist, dass sie in beiden Versionen keine Befestigung an der Wand benötigen.

Kragarmtreppen

Sehr elegant und puristisch sind Kragarmtreppen, die wie ein schwebendes, von der Wand abstehendes Kunstwerk erscheinen. Sie werden auch als Krakenstufentreppen bezeichnet, weil die einzelnen Treppenstufen aus der Wand herausragen, als wären es die Arme eines Tintenfischs.

Besonders edel sieht die Treppenform mit Stufen aus Holz und einem Geländer aus Glas aus. Das verstärkt den schwebenden Effekt noch einmal und es entsteht eine beeindruckende Plastizität. Allerdings sind die Kragarmtreppen anspruchsvoll in ihrer Konstruktion und Ausführung. Sie brauchen besondere statische Anforderungen und sehr solide Wände.

Harfentreppen

Bei der Harfentreppe werden alle Stufen nach außen hin, also in die Richtung des Raumes, aufgebaut. Gehalten werden sie durch eine Konstruktion aus Stahlrohren, die aussehen wie eine Harfe. Die Rohre selbst werden an der Decke befestigt. Der Vorteil ist, dass der Treppenbau schnell und unkompliziert vonstattengeht.

Bolzentreppen

Die Bolzentreppe besitzt kein Bauelement oder eine sonstige Unterkonstruktion, auf der die Trittstufen aufliegen. Stattdessen werden die einzelnen Stufen durch Bolzen miteinander verbunden und zusätzlich an der Wand verankert. So wirkt die Bolzentreppe sehr filigran und durchlässig.

Abgehängte Treppen

Bei einer abgehängten Treppe hängen wesentliche Konstruktionsteile oder die einzelnen Stufen an Zugstäben oder Spannseilen. Sie sind nicht wie bei anderen Treppen üblich an Wangen und Trägern befestigt oder durch Tragbolzen abgestützt, sondern hängen mit Hilfe von Zugelementen von der Decke oder den Deckenbalken abgehängt. Die Treppe wirkt transparent und elegant.

Freitragende Treppen

Auch diese Bauform kommt ohne Unter- oder Hängekonstruktion aus, sie trägt sich praktisch selbst. Wandseitig ist die freitragende Treppe mit einem Bolzen verbunden, so wirkt sie besonders fließend, wie aus einem Guss oder wie aufgefaltet. Das hat ihr daher auch den Namen Faltwerktreppe eingebracht.

Treppenarten – Grundriss

Der Treppen Grundriss beschreibt die Laufrichtung der verschiedenen Treppenarten. Im Folgenden stellen wir ein paar Varianten dieser Kategorie vor.

Gerade Treppen

Bei dieser Treppenform gibt es keinen Richtungswechsel im Laufweg, dieses Prinzip stellt die gängigste Treppenart dar, um ein Geschoss mit dem anderen zu verbinden. Bevor ein Podest notwendig ist, hat eine Treppe in der Regel drei bis maximal 18 Stufen.

Podesttreppen

Das ist bei der Podesttreppe der Fall, denn diese hat, wie es der Name bereit verrät, ein Podest oder auch mehrere Podeste. Das heißt, es gibt eine Unterbrechung der Stufen, was meist nach 18 Stufen erreicht wird. Nach dieser Unterbrechung verläuft die Laufrichtung gerade oder abgewinkelt weiter.

Wendeltreppen

Die Lauflinie der Wendeltreppe ist kreisförmig. Das heißt, sie dreht sich um ihre eigene Achse. Häufig wird sie mit der Spindeltreppe verwechselt. Doch es gibt einen prägnanten Unterschied: das Treppenauge.

Dabei handelt es sich um den innenliegenden Mittelpunkt des Kreisabschnitts, um die sich die Treppe wendelt. Ein Treppenauge kann ganz verschiedene Ausmaße haben, es gibt sehr kleine Kreisabschnitte, die über einen kaum vorhandenen Zwischenraum verfügen oder eben auch sehr große Kreisabschnitte.

Obendrein wird noch zwischen der halbgewendelten Treppe und der viertelgewendelten Treppe unterschieden.

Spindeltreppen

Die Spindeltreppe oder auch Spiraltreppe ist an einer zentralen Säule (Spindel) befestigt, um die sich die einzelnen Stufen von einem Punkt ausgehend herumragen. Der Grundriss der Spindeltreppe ist oftmals rund, er kann aber auch viereckig oder mehreckig sein.

Besonders beliebt ist die Treppenart für Wohnungen mit weniger Platz, da sie aufgrund ihrer Bauform sehr platzsparend ist. Außerdem kann sie auch noch gut nachträglich eingebaut werden.

Bogentreppen

Die Bogentreppen oder auch Polygonaltreppen findet man in Eigenheimen und Privathäusern nur sehr selten, sondern eher in öffentlichen Gebäuden. Dennoch gehört diese Treppe der Vollständigkeit halber mit in die Aufzählung der Treppenarten.

Bei der Bogentreppe verlaufen die Stufen bogenförmig und bei den Polygonaltreppen knickt die Laufrichtung mehrmals ab, allerdings nicht im rechten Winkel. Dieser Treppenbau benötigt einen großen Platzbedarf.

Treppenarten – Material  

Eine Treppe kann aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt sein. Daher gibt es bei den Treppenarten auch noch die Unterkategorie Material.

Holztreppen

Das weit verbreitete und auch älteste Baumaterial für eine Treppe ist und bleibt Holz. Ganz vorne steht Esche, da das Laubgehölz bestens für die Konstruktion von Holztreppen geeignet ist. Die Holztreppe ist sehr flexibel und vielseitig, es gibt sie in den verschiedensten Designs und Ausführungen.

Zudem lassen sie sich hervorragend mit anderen Materialien kombinieren. Eine Holztreppe passt in jedes Haus und zu jedem Einrichtungsstil, sie kann robust, ländlich, traditionell, aber auch sehr edel und modern sein.

Glastreppen

Eine Treppe aus Glas kommt vor allem in modernen Häusern zum Einsatz. Sie besteht aus mineralischem Glas, Polycarbonat oder Acrylglas. Es gibt sowohl Treppen mit Stufen aus Glas, als auch Glastreppen mit Stufen aus anderen Materialien und einem Treppenlauf aus Glas.

Betontreppen

Auch Betontreppen finden sich häufig und moderne und futuristischen Häusern. Die Treppen sind aus Stahlbeton gefertigt und werden meist als gerade Treppe umgesetzt. Zusätzlich lassen sich die Stufen noch mit einem anderen Material überziehen.

Steintreppen

Sowohl in Privathäusern als auch in öffentlichen Gebäuden sind Treppen aus Stein eine beliebte Treppenart. Als Beispiele lassen sich Naturstein- oder Marmortreppen nennen. Wichtig zu wissen ist, dass die verschiedenen Steine unterschiedliche Beanspruchungsfähigkeiten aufweisen. Daher ist wichtig, sich genau über die Besonderheiten der Steine zu informieren.

Stahltreppen

Eine Treppe aus Stahl ergänzt sich hervorragend zu Holz oder Glas, es gibt aber auch reine Stahltreppen. Diese passen zum Industrial-Look und in moderne Penthouse-Appartements.

Welche Treppenart eignet sich am besten für welchen Raum?

Eine gerade Treppe ist die einfachste und häufigste Variante der Treppe. Sie eignet sich gut für Räume mit ausreichend Platz entlang einer geraden Wand oder in einem Flur.

Die Wendeltreppe ist eine kompakte und platzsparende Option, die oft in kleinen Räumen oder auch als zusätzliche Treppe verwendet wird. Auch als Zugang zum Dachboden oder zum Keller kommt sie häufig zum Einsatz.

Ebenfalls platzsparend sind, wie es der Name bereits verrät, Raumspartreppen, die vorwiegend in engen Räumen oder kleinen Wohnungen eingesetzt werden.

Für moderne und minimalistisch gestaltete Räume ist eine offene Treppe oder Glastreppe die perfekte Wahl, da diese offen und luftig wirken.

Welche besonderen Treppenarten gibt es für spezifische Bedürfnisse?

Eine besonders wichtige Rolle spielt die barrierefreie Treppe, die speziell für Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt wurde. Sie verfügen über breitere Stufen, eine sanfte Steigung und genügend Platz für Gehhilfen und Rollstühle. Wichtig sind auch stabile Handläufe und rutschfeste Oberflächen.

Kindersichere Treppen sind für Familien ein relevantes Thema, auch hier sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. Hier gibt es etwa spezielle Tore oder Absperrungen an der Ober- und Unterseite der Treppe. Eine offene Treppe ist für Kinder weniger gut geeignet, da sie hier durchrutschen könnten.

Auch das Design spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl der Treppe. Ästhetische Treppen sind nicht selten als Blickfang für Räume gedacht. Hier gibt es die unterschiedlichsten Stile und Materialien wie Glas, Metall, Holz oder Beton.

Obendrein gibt es extra ökologische Treppen, die aus umweltfreundlichen Materialien und mit nachhaltigen Konstruktionsmethoden gefertigt sind. Solch eine Treppe kann etwa aus recyceltem Holz, Bambus oder anderen nachhaltigen Materialien hergestellt sein.

Fazit zu Treppenarten

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Treppentypen und Treppenkonstruktionsarten. Bei der Auswahl für das eigene Zuhause sind sowohl die ästhetischen als auch die funktionalen Aspekte von zentraler Bedeutung. Mit in die Entscheidung einfließen sollte der Raum, den man zur Verfügung hat, sowie die persönlichen Nutzungsgewohnheiten und die individuellen Bedürfnisse.

So ist eine gut ausgesuchte Treppenart am Ende nicht nur eine praktische Sache, sondern auch ein ästhetisches Highlight im eigenen Zuhause.

FAQs zum Thema Treppenarten

Es gibt verschiedene Treppenarten, darunter gerade Treppen, gewendelte Treppen, Spindeltreppen, Wangentreppen, Holmtreppen und freitragende Treppen. Jede Treppenart hat ihre eigenen Merkmale in Bezug auf Bauweise, Platzbedarf und gestalterische Möglichkeiten.

Gewendelte Treppen zeichnen sich durch ihre gebogene Form aus. Sie können eine Viertel-, Halb- oder Dreiviertelwendelung haben und passen sich so der räumlichen Gegebenheit an. Diese Treppen sind platzsparender als gerade Treppen und eignen sich gut für Bereiche mit begrenztem Raum.

Der Hauptunterschied zwischen einer Holmtreppe und einer Wangentreppe liegt in der Art und Weise, wie die Stufen befestigt sind. Bei der Holmtreppe sind die Stufen seitlich am Mittelholm befestigt, während bei der Wangentreppe die Stufen an beiden Seiten an einer tragenden Wand oder Wange befestigt sind.

Spindeltreppen eignen sich besonders gut für Orte mit begrenztem Raum, da sie vertikal verlaufen und weniger Platz in Anspruch nehmen als andere Treppenarten. Sie werden häufig in Innenräumen oder als Zugang zu Dachterrassen verwendet.

Freitragende Treppen haben keine sichtbaren Stützen oder Tragwerke unter den Stufen, was ihnen ein leichtes und modernes Erscheinungsbild verleiht. Ihr offenes Design lässt Licht und Raum durchfließen und macht sie zu einer ästhetisch ansprechenden Wahl für moderne Architektur.

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